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IMMOBILIEN UND ROHSTOFFE
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Immobilien und Rohstoffe sind Geschäftsfelder mit kontinuierlich steigender Nachfrage,
weil sie fundamentale menschliche Bedürfnisse in den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Nahrung,
Gesundheit und Mobilität erfüllen. Sie ermöglichen Diversifikation, steigen im Wert,
sind weitgehend inflationsresistent und profitieren von globalen Wirtschaftstrends.
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REAL ESTATE
Während TIMBERFARM-Real-Estate in Deutschland primär auf Wohn- und Gewerbeimmobilien
Rentabilität oder strategischen Mehrwert ausgerichtet.
fokussiert ist, sind internationale Transaktionen des Unternehmens hauptsächlich auf hohe
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ROHSTOFFE
Die Produktion, Verarbeitung und der weltweite Handel mit nachwachsenden Agrarrohstoffen
stehen im Zentrum des TIMBERFARM-Rohstoffgeschäfts.

2024

Im Berichtszeitraum konnten die Kautschukpreise einen bemerkenswerten Anstieg von rund 15 Prozent im Vergleich zur Vorperiode verzeichnen. Vergleicht man den durchschnittlichen Kautschukpreis (TSR-20) vom Oktober 2023 (1,45 USD/kg) mit dem aktuell durchschnittlichen Preis für Oktober 2024 (2,17 USD/kg), zeigt sich sogar ein Anstieg von knapp 50 Prozent. Diese Preisentwicklung ist primär für Kautschukproduzenten eine erfreuliche Nachricht, da Preise unter 2 USD/kg wirtschaftlich kaum tragbar sind.

Weniger positiv sind jedoch die Ursachen für diesen Preisanstieg. Der Taifun „Yagi“, der im September über Südostasien hinwegzog, hinterließ eine Spur der Verwüstung und beeinträchtigte die landwirtschaftliche Produktion über mehrere Wochen. Neben den tragischen Verlusten von Menschenleben haben die dadurch entstandenen Ernteausfälle zu einem spürbaren Anstieg der Kautschukpreise und anderer Agrarrohstoffe geführt. Gleichzeitig haben sich die zuvor hohen Seefrachtkosten leicht verringert.

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Preisentwicklung stabilisiert, sobald sich die Situation in den betroffenen Anbaugebieten normalisiert. Dieses Mal könnte das Angebotsdefizit, das seit geraumer Zeit auf dem Kautschukmarkt besteht, die Preise weiterhin stützen. Das Defizit wird zunehmend offensichtlicher und sorgt für Unsicherheiten im Markt.

Dazu kommt, dass China, der weltweit größte Kautschukverbraucher, ein umfassendes Investitionsprogramm zur Konjunkturförderung im Wert von umgerechnet 125 Milliarden Euro angekündigt hat. Dies hat die Nachfrage nach Kautschuk bereits schlagartig erhöht.

Allerdings könnte ein weiterer Faktor, der in den vergangenen Wochen die Nachfrage gesteigert hat, bald wegfallen: Die geplante Einführung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) wurde vorerst verschoben. Zahlreiche Industrieverbände hatten argumentiert, dass die Verordnung in ihrer aktuellen Form nicht umsetzbar sei und insbesondere kleinere Produzenten stark belasten würde.

 

14.10.2024 - Zum Marktreport Q4-6-2024.

Während des Berichtszeitraums haben die Kautschukpreise erhebliche Schwankungen durchlaufen. Der positive Preistrend der beiden vorangegangenen Perioden kehrte sich insbesondere im Juli um, was zu einem Preisrückgang von bis zu vier Prozent geführt hat. Seit Anfang August hat sich die Situation jedoch wieder verbessert, und der Preis für das stark nachgefragte Standardprodukt TSR-20 liegt mit knapp 1,80 USD je Kilogramm inzwischen wieder fast auf dem Niveau, das er zu Beginn dieses Berichtszeitraums hatte. Bei den höherwertigen, aber weniger nachgefragten Standardprodukten verläuft die Erholung jedoch zäher. Zu den Ursachen für die Preisbewegungen der letzten Wochen zählt die schwächere Nachfrage aus China, dem weltweit größten Abnehmer von Naturkautschuk. Besonders die dortige Automobil- und Reifenindustrie, ein zentraler Bereich für den Kautschukverbrauch, zeigte eine geringere Dynamik als erwartet. Zusätzlich wurden die Märkte durch anhaltende Unsicherheiten belastet, die durch geopolitische Spannungen und unklare globale Wirtschaftsaussichten weiter verstärkt wurden. Diese Faktoren führten erneut zu einer allgemein zurückhaltenden Marktstimmung und einer geringeren Handelsaktivität, was sich insbesondere im Juli negativ auf die Preisentwicklung auswirkte. Auf der Angebotsseite herrscht grundsätzlich ein Defizit auf dem Kautschukmarkt. Dieses Defizit wird zwar regelmäßig durch Marktverunsicherungen überschattet, tritt jedoch immer dann deutlich zutage, wenn die reale Knappheit spürbar wird. Hinzu kam in den vergangenen Wochen, dass die Kautschukproduktion, speziell in den großen Anbaugebieten Südostasiens, durch heftige und anhaltende Regenfälle nur eingeschränkt möglich war, was zu einer zusätzlichen Angebotsverknappung an den Märkten und entsprechenden Auswirkungen auf die Kautschukpreise führte.

 

26.08.2024 - Zum Marktreport Q3-5-2024

Die Kautschukpreise haben sich im Berichtszeitraum wie bereits in den beiden Vorperioden positiv entwickelt. Der Preis des Kernprodukts TSR-20, ein Kautschukstandard, der vor allem von der Reifen- und Autoindustrie nachgefragt wird, hat im Vergleich zum letzten Bericht erneut um rund 3,5 Prozent zugelegt. Verglichen mit den Preisen von Anfang des Jahres liegt der aktuelle Preis von rund 1,80 USD je Kilogramm knapp 17 Prozent und im Jahresvergleich sogar fast 35 Prozent höher. Bei den mengenmäßig weniger gehandelten Spezialstandards waren die Preisentwicklungen in den letzten Wochen weniger ausgeprägt. Der Durchschnittspreis der Vorperiode war etwa gleich wie der Durchschnittspreis im jetzigen Berichtszeitraum. Ein Blick auf das ganze Jahr 2024 zeigt aber einen markanten Anstieg um rund 35 Prozent, und im Jahresvergleich legten die Spezialstandards gar um über 50 Prozent zu. Der Hauptgrund für diese positiven Preisentwicklungen ist das anhaltende Angebotsdefizit. Seit geraumer Zeit wird im Vergleich zur Nachfrage zu wenig Kautschuk produziert. Diese Unterdeckung wird zudem sporadisch durch außergewöhnliche Wetterereignisse verschärft, wie die derzeit unerwartete Hitzeperiode in Teilen Südostasiens oder die jährlichen Wintering-Phasen, die zwischen Dezember und April stattfinden. Das Angebotsdefizit, auch wenn zweifellos vorhanden, ist nicht so dramatisch, dass es nicht durch Zurückhaltungen an den Märkten infolge der Verunsicherungen, die von geopolitischen Spannungen ausgehen, verdeckt werden könnte. Dies war in der jüngsten Vergangenheit zumeist der Fall. Ein weiterer Grund, weshalb sich das Angebotsdefizit nur schwer durchsetzen kann – durch markante positive Preisentwicklungen – sind die Interessen der Marktteilnehmer. Einkäufer der weiterverarbeitenden Kautschukindustrie sind nicht an fairen, sondern an tiefen Rohstoffpreisen interessiert. Ähnlich wie Zentralbanken durch Währungsmarktinterventionen versuchen, ihre Währung stabil zu halten, versuchen die Vertreter der finanzstarken verarbeitenden Kautschukindustrie durch Spekulationen die Preise niedrig zu halten. Tiefe Rohstoffpreise mögen dem Konsumenten günstige Endprodukte, wie z. B. Reifen, bescheren, bedeuten aber für die Produzenten oft wirtschaftliche Not. Kautschukpreise, die beim meistverbreiteten Standardprodukt TSR-20 nicht deutlich über 2,00 USD liegen, sind wirtschaftlich längerfristig nicht tragbar. Es bleibt zu hoffen, dass sich der aktuelle Trend fortsetzt und sich die Kautschukpreise (TSR-20) weiterhin in Richtung 2,00 USD je Kilogramm entwickeln. Ab diesem Preisniveau wäre die Wirtschaftlichkeit der Kautschukproduktion in den meisten Regionen gewährleistet.

 

10.06.2024 - Zum Marktreport Q2-4-2024

Die positive Dynamik, die im Kautschukmarkt bereits in der Vorperiode festgestellt wurde, hat sich auch im Berichtszeitraum fortgesetzt. Im Vergleich zur vorherigen Periode verzeichnete das mengenmäßig am stärksten nachgefragte Standardprodukt, TSR-20, einen weiteren Preisanstieg von rund sechs Prozent. Die höherwertigen Spezialprodukte legten sogar um weitere 13 Prozent zu. Die Preisanstiege fanden hauptsächlich in der ersten Hälfte des Zeitraums (Anfang März) statt, das erreichte Preisniveau konnte in der zweiten Hälfte gehalten werden. Die positive Preisentwicklung der letzten Wochen und Monate hat vor allem zwei Gründe: Einerseits finden zwischen Dezember und April in allen kautschukproduzierenden Regionen die klima- und wetterbedingten Erntepausen statt, die als „Wintering“ bekannt sind. Dies führt jährlich zu einer Verknappung des Angebots, die sich in der Regel positiv auf die Kautschukpreise auswirkt. In diesem Jahr wird die Situation durch ein allgemein herrschendes Angebotsdefizit verstärkt, welches bislang durch globale Unsicherheiten und eine damit verbundene Zurückhaltung auf den Märkten überdeckt worden ist. Die Tatsache, dass die Wintering-Phase in den meisten Regionen vorbei ist und die Erntetätigkeiten wieder aufgenommen worden sind, während die Kautschukpreise dennoch das erreichte Preisniveau gehalten haben, deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer das weltwirtschaftliche Potenzial wieder optimistischer einschätzen. Es ist hauptsächlich die gestiegene Nachfrage aus den USA und auch aus China – also der weltweit größten Kautschukverbraucher –, die dazu beitragen, dass Einkäufer wieder zukunftsorientierter handeln, anstatt sich nur mit dem Nötigsten einzudecken. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzt und sich die Kautschukpreise (TSR-20) weiterhin Richtung 200 US-Cents je Kilogramm entwickeln. Ab diesem Preisniveau wäre die Wirtschaftlichkeit der Kautschukproduktion in den meisten Regionen gewährleistet.

 

22.04.2024 - Zum Marktreport Q2-3-2024

Im Berichtszeitraum war ein beeindruckender Aufwärtstrend bei den Kautschukpreisen zu beobachten. Im Vergleich zur Vorperiode verzeichnete das stark nachgefragte Standardprodukt TSR-20 einen Preisanstieg von rund fünf Prozent, während die Preise für die höherwertigen Spezialprodukte sogar um mehr als 15 Prozent zulegten. Ein wesentlicher Treiber dieser positiven Entwicklung ist die anhaltend hohe und stabile Nachfrage aus China, dem weltweit größten Kautschukverbraucher. Erstaunlicherweise konnte selbst die rund einwöchige Feier zum chinesischen Neujahr, die traditionell einen temporären Nachfragerückgang bewirkt, den positiven Preistrend dieses Mal nicht bremsen. Diese Preisdynamik dürfte auf ein vorherrschendes Angebotsdefizit zurückzuführen sein, das bislang durch globale Unsicherheiten und eine damit einhergehende Zurückhaltung auf den Märkten überdeckt worden ist. Die jüngsten Preisbewegungen könnten somit eine Trendwende signalisieren, die darauf hindeutet, dass die Marktteilnehmer zunehmend optimistisch hinsichtlich der Überwindung bisheriger Handelshemmnisse sind. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass in vielen Anbaugebieten aufgrund der Wintering-Phase, die je nach Region bis etwa Ende März andauert, die Erntearbeiten reduziert oder sogar ganz eingestellt worden sind. Dies verstärkt das bestehende Angebotsdefizit, allerdings nur temporär. Insgesamt reflektiert die derzeitige Preisentwicklung eine positive Dynamik im Kautschukmarkt, angetrieben durch die robuste Nachfrage aus China und eine angespannte Angebotslage. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und saisonaler Schwankungen zeigt der Markt eine bemerkenswerte Resilienz und Anpassungsfähigkeit, die Anlass zu einem optimistischen Ausblick auf die kommenden Monate gibt.

 

04.03.2024 - Zum Marktreport Q1-2-2024

Die positive Entwicklung der Kautschukpreise, die im letzten August begann, setzte sich im Berichtszeitraum moderat fort. Der durchschnittliche Preis für das meistgehandelte Standardprodukt TSR-20 lag in den letzten sieben Wochen etwa 2,5 Prozent höher als in der Vorperiode. Ähnliche Steigerungen wurden auch bei den Durchschnittspreisen anderer Kautschuk-Qualitäten verzeichnet. Der primäre Grund für die Fortsetzung dieses Trends ist das aktuelle Angebotsdefizit. Obwohl dieses Defizit – bedingt durch die schwache globale Wirtschaftsentwicklung – vermutlich nicht mehr allzu groß ist, reicht es dennoch aus, um leichte Preisanstiege zu bewirken. Die bevorstehende Winteringphase in den großen Anbauregionen Südostasiens dürfte ebenfalls eine Rolle für den anhaltend positiven Preistrend spielen. Um mögliche Engpässe während dieser jährlich wiederkehrenden Periode zu vermeiden, decken sich etliche Verbraucher vorsorglich bereits jetzt ein. Trotz dieser treibenden Elemente darf nicht übersehen werden, dass wir es im Kautschukgeschäft, ähnlich wie bei den meisten anderen Rohstoffen, nach wie vor mit einem depressiven Markt zu tun haben. Geopolitische Spannungen – wie zwischen Russland und der Ukraine, im Nahen Osten und zwischen den USA und China – haben eine stark lähmende Wirkung auf zukunftsorientierte wirtschaftliche Entwicklungen. Der vielerorts dominierende Durchhaltemodus verhindert zwar Schlimmeres, aber zu mehr reicht es nicht.

 

16.01.2024 - Zum Marktreport Q1-1-2024

2023

Die bereits im letzten Bericht besprochene Intensivierung des Marktgeschehens hat sich im aktuellen Berichtszeitraum fortgesetzt und erneut zu einer positiven Preisentwicklung geführt. Im Vergleich zur Vorperiode stieg der Durchschnittspreis der stark gehandelten TSR-20-Standardprodukte um knapp 5 Prozent und bei den Spezialprodukten, die allerdings weniger nachgefragt sind, sogar um fast 11 Prozent. Es sind jedoch nicht nur die vereinzelten positiven Wirtschaftsnachrichten, welche das aktuelle Verhalten an den Märkten beeinflussen, sondern auch die schwierigen Wetterverhältnisse in mehreren asiatischen Produktionsregionen, die das Ernten dort stark beeinträchtigen und zu einer Verknappung des Angebots führen. Wie bereits an anderer Stelle in diesem Report erläutert, sind die Auswirkungen der verschärften geopolitischen Lage nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel respektive nach der Reaktion der Israelis auf diesen Angriff, im asiatischen Wirtschaftsraum – der weltweit größten Verbraucherregion – bislang eher gering. Ob das so bleibt, ist unklar, denn diese Region ist auch stark auf Exporte angewiesen, hauptsächlich in die USA und nach Europa. Und diese Wirtschaftsräume reagieren deutlich stärker auf die zunehmenden Spannungen (Hamas/Israel, Russland/Ukraine, USA/China).

 

20.11.2023 - Zum Marktreport Q4-7-2024

Im Berichtszeitraum hat sich das Agieren der Marktteilnehmer deutlich intensiviert. Das Handelsvolumen nahm zu, insbesondere bei der generell wichtigsten Standardqualität TSR-20. In der Folge waren die Preisauswirkungen in diesem Segment entsprechend groß. Teilweise stiegen die Kautschukpreise im Vergleich zur Vorperiode um über 10 Prozent. In den letzten beiden Wochen des Berichtszeitraums gingen die Preise zwar leicht zurück, stabilisierten sich jedoch auf einem deutlich höheren Niveau. Im konsolidierten Vergleich mit der Vorperiode legte der TSR-20-Kautschukpreis um 6,5 Prozent zu. Die Impulse kamen, nicht ganz unerwartet, aus China. Die dortigen Lagerbestände wurden nicht nur markant abgebaut, auch die Nachfrage aus dem größten Verbraucherland nahm kräftig zu. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern dürfte sich dieses Marktverhalten vorerst fortsetzen, denn die chinesische Wirtschaft wächst – wenn vielleicht auch etwas weniger als erwartet und erhofft – deutlich stärker als jede andere große Wirtschaftsregion. Im Vergleich zum Vorjahr ist die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal um 6,3 Prozent gewachsen. Um den Preistrend nach oben zu verstärken, wären positive wirtschaftliche Signale aus den USA (nicht ausgeschlossen) und Europa (derzeit eher unwahrscheinlich) notwendig. Sicher müssten dazu die Unsicherheiten, welche von Konflikten, Spannungen und Sorgen (Ukraine, USA/China, Taiwan, Inflation, Klimawandel) ausgehen, abgebaut werden können.

 

04.10.2023 - Zum Marktreport Q4-6-2023

Das zurückhaltende Agieren der Marktteilnehmer an den Kautschukmärkten hat sich im Berichtszeitraum kaum verändert. Das Handelsvolumen ist nach wie vor eher schwach und obwohl sich die Kautschukpreise hauptsächlich seitwärts bewegten, resultierte für den Berichtszeitraum ein Preisrückgang von 1,5 bis 3 Prozent. Die Einkäufer decken sich nur mit dem ein, was notwendig ist. Für das Umschwenken auf eine perspektivische, nach vorne gerichtete Einkaufsstrategie scheinen die bisherigen Signale aus den verschiedenen Wirtschaftsregionen zu schwach zu sein. Auch China, der weltweit größte Kautschukverbraucher, kann nicht ganz überzeugen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stieg zwar das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal mit 6,3 Prozent so kräftig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Da jedoch das angestrebte Wachstumsziel von 7,3 Prozent deutlich verfehlt wurde, führten die neuesten Zahlen nur zu einer gedämpften Zuversicht – wenn überhaupt. Jedenfalls nicht genügend, um die weiteren globalen Herausforderungen, Konflikte, Spannungen und Sorgen (Ukraine, Inflation, Klimawandel) in den Hintergrund zu drängen. Sollten sich allerdings solche Zeichen verstärken und weitere dazukommen, könnten sich daraus positive Signale und Impulse für das weitere Marktgeschehen entwickeln.

 

15.08.2023 - Zum Marktreport Q3-5-2023

In dem jüngsten Berichtszeitraum setzte sich das zurückhaltende Agieren der Marktteilnehmer an den Kautschukmärkten fort, was sich in einem unterdurchschnittlichen Handelsvolumen niederschlug. Die sonst handelsstarken Qualitäten wie TSR-20 zeigten kaum Preisbewegungen, wobei der Durchschnittspreis immerhin um 0,75 Prozent höher ausfiel als in der vorhergehenden Periode. Angesichts der gegenwärtigen Unwägbarkeiten scheint ein perspektivisches Marktverhalten, welches strategisches Handeln auf erwartete zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen ausrichtet, kaum umsetzbar. Die aktuellen geopolitischen Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China, sowie die Konflikte in der Ukraine, die finanzpolitischen Herausforderungen in Verbindung mit Inflation und die zahlreichen offenen Fragen im Kontext des Klimawandels, stehen einer höheren Gangart der Weltwirtschaft momentan im Weg. Ferner deuten sehr hohe Kautschuk-Lagerbestände in China darauf hin, dass auch der weltweit größte Kautschukverbraucher noch nicht auf Touren gekommen ist. Da Börsen und Handelsplätze in der Regel die ersten sind, die auf mögliche zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen reagieren, darf man auf die nächsten Wochen gespannt sein.

 

20.06.2023 - Zum Marktreport Q2-4-2023

Verglichen mit der Entwicklung der Kautschukpreise im letzten Berichtszeitraum des alten Jahres haben die Kautschukpreise in den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 spürbar zugelegt. Während bei der hochvolumigen TSR-20-Qualität der Preis um gut 8 Prozent zulegte, stiegen die Preise bei den weniger stark gehandelten höheren Qualitäten im Berichtszeitraum um bis zu 17 Prozent. Wie aus dem Chart ersichtlich ist, verlief die Entwicklung nicht gleichmäßig. Nach einem starken Anstieg in den ersten Jahreswochen ebbte die positive Kursentwicklung sukzessive ab. Wegen der rund zehntägigen chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten und ihren Auswirkungen in den gesamten südostasiatischen Wirtschaftsraum sollte man der Preisentwicklung in diesen ersten Jahreswochen nicht zu viel Bedeutung zumessen. Es gibt während dieser Phase sowohl preistreibende als auch preisdrückende Faktoren, die nicht in einem Zusammenhang mit einer maßgeblichen Angebots- und Nachfragesituation stehen. Diesbezüglich ist die Zuversicht, dass China nach seinem Covid-Strategiewechsel zeitnah den Weg zurück zu einem überzeugenden Wirtschaftswachstum findet, schon eher ein Element, welches dieser Preisentwicklung zugrunde liegt. Diese Einschätzung wird auch durch den vorherrschenden Optimismus in Bezug auf einen Wiederanstieg der Fahrzeugverkäufe in China während den kommenden Monaten gestützt. Als Fazit ergibt sich die Feststellung, dass sich die Marktstimmung tendenziell verbessert hat, die Preise sich aber innerhalb einer engen Spanne bewegen.

 

Zum Marktreport Q1-2-2023

Die Entwicklung der Kautschukpreise im Berichtszeitraum ist uneinheitlich. Wie die Grafik zeigt, kommen die Preise in einer ersten Phase stark unter Druck, um sich dann langsam wieder zurückzukämpfen. Trotzdem, im Vergleich zum Durchschnittspreis der Vorperiode (Kalenderwochen 33 bis 41) liegt der durchschnittliche Kautschukpreis im Berichtszeitraum je nach Qualität zwischen 2,5 und 4,5 Prozent tiefer – allerdings mit Tendenz, sich weiter zu erholen. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte sein, dass der größte Kautschukverbraucher China von seiner Null-Covid-Politik abgelassen hat. Einerseits, weil die chinesische Bevölkerung unerwartet heftig gegen die fortgesetzten Einschränkungen zu protestieren begann und andererseits, weil die wirtschaftlichen Entwicklungen und Zielsetzungen des Landes, welche infolge desr massiven und langandauernden Covid-Lockdowns während den letzten drei Jahren zunehmend mehr vom Kurs abkamen, diesen Kurswechsel notwendig machten. Ob die Rechnung aufgeht und zu welchen gesellschaftlichen Kosten, ist noch unklar. Ökonomen gehen weltweit eher davon aus, dass das Vorhaben gelingen wird. Nicht zuletzt auch, weil die chinesische Regierung mit zahlreichen zusätzlichen Maßnahmen den Konsum und die Wirtschaft stimulieren. Da das Land ab dem 21. Januar für zehn Tage das chinesische Neujahr feiern wird, was sich immer stark hemmend auf die Wirtschaft auswirkt, wird es Februar oder gar März werden, bevor in Bezug auf die mittelfristige chinesische Wirtschaftsentwicklung mehr Gewissheit herrschen wird. Daher darf nicht vergessen werden, dass China im weltweiten Kautschukgeschäft zwar eine essenzielle Rolle spielt, aber auch viele andere Faktoren die Weltwirtschaftslage, die sich oft in den Kautschukpreisentwicklungen spiegelt, bestimmen. Dass diese Lage derzeit angespannt ist, muss nicht betont werden. Trotzdem sehen Beobachter der Kautschukmärkte für das angelaufene Jahr tendenziell mehr Entspannung als Anspannung.

 

Zum Marktreport Q1-1-2023

2022

Die Kautschukpreise haben im Berichtszeitraum weiterhin tief notiert. Alle Qualitäten waren davon betroffen. Auch die sonst volumenstarken TSR-Standardprodukte, auf welche TIMBERFARM fokussiert ist. Das Stichwort “volumenstark” war dann tatsächlich auch das Problem. Das nachgefragte Volumen bewegte sich bei allen Qualitäten im sehr übersichtlichen Rahmen. Insofern war das erwartet worden, als dass sich die globale Wirtschaft zuerst deutlich entspannen müsste, bevor es zu einer Trendumkehr kommen könnte. Und dies war in den vergangenen Wochen nicht der Fall. Auch die Dollarstärke, respektive die Euroschwäche verpuffte ohne große Wirkung wegen der gleichzeitig hohen Inflationsrate. Wie bereits an anderer Stelle in diesem Report berichtet, werden in den nächsten Wochen stimulierende Maßnahmen zur Erstarkung der chinesischen Wirtschaft erwartet. Sollten solche – im Land des größten Kautschukverbrauchs – tatsächlich beschlossen und umgesetzt werden, dürfte sich das positiv auf die Kautschukpreis-Entwicklung der nächsten Monate auswirken. Erst recht natürlich, wenn in den anderen Weltregionen die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen im Sinne einer friedlichen Koexistenz und Prosperität gelöst werden.

 

Zum Marktreport Q4-6-2022

Im Berichtszeitraum haben sich die Kautschukpreise unterschiedlich entwickelt. Die höheren Qualitäten haben bei sehr geringen Handelsvolumen teilweise um bis zu 15 Prozent und mehr nachgegeben. Deutlich besser schnitten die Standardprodukte der TSR-20-Qualität ab (auf welche TIMBERFARM spezialisiert ist). Sie gaben mit einem Minus von vier Prozent vergleichsweise wenig nach. Das Handelsvolumen war jedoch auch bei der TSR-20-Qualität deutlich niedriger als gewohnt. TSR 20 ist das meistverkaufte Kautschukstandardprodukt. Es findet sich in Bedarfs- und Verbrauchsprodukten wie Reifen, Schuhsohlen o. Ä. Wenn wirtschaftliche Fragezeichen im Raum stehen, sind oft zuerst Rohstoffe betroffen, deren Einsatz für exklusivere und damit auch „verzichtbarere“ Endprodukte bestimmt ist. Wenn Volumen und Preise von Rohstoffen unter Druck geraten, die für Verbrauchsprodukte des täglichen Lebens bestimmt sind, muss davon ausgegangen werden, dass mehr als nur Fragezeichen im Raum stehen. Derzeit sind dies Faktoren wie Chinas Schwierigkeiten, den vorgesehenen Wachstumskurs zu halten. Die Null-Covid-Politik, welche bis zum heutigen Zeitpunkt immer wieder Millionen Menschen in den Lockdown schickt (Ballungsräume Shanghai und Peking) hat sowohl Auswirkungen auf die Binnenwirtschaft als auch auf die Exportwirtschaft. Das niedrige Handelsvolumen ist in erster Linie auf die chinesische Zurückhaltung an den Märkten zurückzuführen. Sollte sich das nicht zeitnah ändern, könnte sich die Redensart „Wenn China hustet, bekommt die Weltwirtschaft eine Grippe“ bewahrheiten, dies umso mehr, weil in den anderen großen Wirtschaftsregionen (USA, Eurozone) der geldpolitische Spagat – die Inflation mit Zinserhöhungen zu bekämpfen und trotzdem die Wirtschaft nicht abzuwürgen – noch nicht recht gelingen will.

 

Zum Marktreport Q3-5-2022

Ganz so stabil wie erwartet, haben sich die Kautschukpreise im Berichtszeitraum nicht entwickelt. Aufgrund des festgestellten weltweiten Angebotsdefizits gingen Brancheninsider davon aus, dass die Kautschukpreise den verschiedenen negativen Einflüssen würden trotzen können. Dem war nicht so. Die Preise der Kautschukstandardprodukte aller Qualitäten gaben zwischen 3 und 5 Prozent nach. Hauptverursacher dieser Entwicklung war China. Der weltweit größte Kautschukverbraucher kämpft an verschiedenen Fronten und vieles davon hat internationale Auswirkungen. Die Null-Covid-Strategie führt zur Fortsetzung von zunehmend fragwürdigeren Lockdowns, unter denen die Bevölkerung enorm leidet, die aber auch zu heftigen wirtschaftlichen Turbulenzen führen. Neben der mehr oder weniger Komplettschließung von Shanghai mit seinen Hafeninfrastrukturen, welche zu einer weiteren Verschärfung des internationalen Lieferkettenflusses führte, wirkte sich insbesondere auch Chinas zurückhaltend praktizierter Kautschukeinkauf auf die Kautschukpreisentwicklung aus. Seit Anfang Juni verbessert sich die Situation wieder, aber ausgestanden sind diese Pandemie-Nachwehen (sofern es denn bei den Nachwehen bleibt) noch nicht. Bis zu einer Normalisierung der wirtschaftlichen Situation in China und anderswo, sowie des globalen Handelsgeschehens, könnte es noch eine Weile dauern. Die Folgen für Wirtschaft und Industrie, welche der russische Krieg in der Ukraine, resp. die damit zusammenhängende Rohstoffabhängigkeit mit sich bringen, sind dabei noch nicht berücksichtigt. Dass der durchschnittliche Kautschukpreis in diesem bewegten Jahr trotzdem 2 bis 4 Prozent höher liegt als 2021, dürfte einmal mehr seiner Einmaligkeit und Vielseitigkeit geschuldet sein.

Zum Marktreport Q2-4-2022

Anders als man vielleicht erwarten würde, war die Kautschukpreis-Entwicklung der letzten acht Wochen nur am Rande vom Krieg in der Ukraine geprägt. Deutlich mehr ins Gewicht gefallen sind einerseits das immer noch andauernde Wintering in den großen Anbaugebieten Südostasiens und andererseits die Corona-Ausbrüche in China und diesbezüglich hauptsächlich die Lockdowns in Shanghai. Unter dem Strich haben die Kautschukpreise bei den höheren Qualitäten durchschnittlich um rund 4,5 Prozent zugelegt und bei den tieferen, aber in größeren Mengen gehandelten Qualitäten um 2,5 Prozent nachgegeben. Der asiatisch-chinesische Wirtschaftsraum ist nicht nur in Bezug auf die wirtschaftlich-industrielle Bedeutung für die Kautschukindustrie von großer Wichtigkeit, auch die weltweite Kautschukproduktion findet zu 75 bis 80 Prozent in dieser Region statt. Mit anderen Worten: In Bezug auf die globalen Markt- und Preiseinflüsse spielt sowohl die Nachfrage- als auch die Angebotssituation dieses Wirtschaftsraums die wichtigste Rolle. Für den Ausblick ist deshalb unter anderem die Frage zentral, wie China mit der erneut drohenden Corona-Gefahr umgeht. Wie schnell sind asiatische Kautschuk-Drehscheiben wie Shanghai wieder voll funktionsfähig? Kann die Kautschukproduktion nach dem bald endenden Wintering wieder normal hochgefahren werden oder müssen die Arbeiter wegen Lockdowns zu Hause bleiben? Unabhängig davon, wie diese Fragen in den nächsten Wochen beantwortet werden, darf infolge des tendenziellen Angebotsdefizits von relativ stabilen Preisverhältnissen ausgegangen werden.

 

Zum Marktreport Q2-3-2022

Die Kautschukpreis-Entwicklung im ersten Berichtszeitraum in diesem Jahr ist von den Faktoren „Chinesische Neujahrswoche”, „Wintering”, „Corona” und „Ukraine” geprägt. Wie in der Grafik ersichtlich, wirkten diese Einflüsse unterschiedlich auf die Preissegmente. Bemerkenswert ist der Anstieg im höheren Preissegment von über zwanzig Prozent gegenüber der Vorperiode. Marktbeobachter führen diese Steigerung darauf zurück, dass die höheren Qualitäten hauptsächlich im derzeit besonders boomenden Gesundheitswesen zum Einsatz kommen. Das neue chinesische Jahr steht im Zeichen des Tigers. Der Nachfrageeinbruch während der Festwoche Anfang Februar war weniger markant als erwartet. Bedeutend größer ist die Wirkung des Winterings, welches bis Ende März / Mitte April alle großen Anbaugebiete in Südostasien erfassen wird. Weil in diesen sechs bis zehn Wochen, je nach Region, nicht oder nur wenig geerntet wird und das Angebot entsprechend sinkt, erstarken erfahrungsgemäß die Kautschukpreise in dieser Phase. Dazu kommt mehr und mehr die latente Unterdeckung, die sich generell preistreibend bemerkbar macht. Die Ukraine-Aggression wird daran grundsätzlich nichts ändern – eher im Gegenteil. Die Krise dürfte jedoch zu Verunsicherungen führen, deren Auswirkungen auf das Marktgeschehen abgewartet werden müssen.

 

Zum Marktreport Q1-2-2022

Die Kautschukpreise haben sich im Berichtszeitraum uneinheitlich entwickelt. Unter dem Strich ist jedoch der Mittelwert sowohl im höheren Preissegment als auch beim niedrigpreisigen TSR-Segment gegenüber der Vorperiode um 3,6 beziehungsweise um 4,5 Prozent gestiegen. Für den Anstieg ist eine zunehmend solide weltweite Nachfrage bei angespannter Angebotssituation (infolge schlechter Wetter- und Erntebedingungen in großen Anbauregionen wie Thailand und Sri Lanka) verantwortlich. Die Vereinigung der Naturkautschuk produzierenden Länder (ANRPC) prognostiziert ein wachsendes Angebotsdefizit. Zurückgebunden wurde der positive Trend durch die Schwächen der Automobilproduktion infolge fehlender Halbleiter und anderer industrieller Vorleistungsgüter sowie durch die schwächer als erwartete Wirtschaftsleistung in China (auch wegen der chinesischen Energiekrise). In den letzten Wochen kamen Unsicherheiten bezüglich wirtschaftlicher Erholung und Aufschwung dazu, welche durch die neu aufgetauchte Virusvariante Omikron ausgelöst wurden. Unter dem Strich bleiben Marktbeobachter in Bezug auf die Entwicklung der Kautschukpreise für die nächsten Monate verhalten optimistisch. Das erwähnte Angebotsdefizit und die Hoffnung, dass mit Omikron zwar eine stark ansteckende, aber möglicherweise weniger bedrohliche Variante zu einer schnelleren globalen Immunisierung führen könnte, prägen vorerst die Stimmung an den Märkten.

 

Zum Marktreport Q1-1-2022

2021

Vom Mittelwert über den ganzen Berichtszeitraum ausgehend, haben sich die Kautschukpreise gegenüber der Vorperiode knapp halten können. Ein wirklicher Trend ist nicht auszumachen. Die Preise verharrten im Spannungsfeld „erwarteter Wirtschaftsaufschwung – pandemische Nachwehen – logistische Engpässe“. Ein Szenario, welches uns vermutlich auch in den nächsten Wochen noch begleiten wird. Was die Stimmung betrifft, ist es die berechtigte Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung (verstärkt durch einen Nachholeffekt), welche die Märkte beeinflusst. In Schach gehalten wird diese positive Grundlage durch Fakten wie temporäre Betriebsschließungen bei großen Kautschukverbrauchern infolge massiver Lieferverzögerungen zahlreicher Schlüsselkomponenten oder die Stromversorgungsengpässe in China, welche sich im September spürbar auf die dortige Industrieproduktion ausgewirkt hat. Dazu kommt die „goldene Woche“ in China, in der das Land seinen Nationalfeiertag (1. Oktober) feiert und während der viele chinesische Fabriken und Firmen ihren Angestellten und Mitarbeitenden eine Ferienwoche gewähren – ein Ereignis, welches sich jedes Jahr sichtbar auf den wirtschaftlichen Output des Landes auswirkt. Marktbeobachter tendieren zur Meinung, dass sich die aktuellen Hemmnisse für einen weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung in den nächsten Wochen und Monaten eher lösen als verschlimmern werden.

 

Zum Marktreport Q4-6-2021

Die Kautschukpreise, insbesondere die der höheren Qualitäten, kamen zu Beginn des Berichtszeitraums (Anfang Juli) unter Druck, weil die erwartete Aufholjagd nach der Pandemie auf sich warten ließ. Insbesondere China, der weltweit größte Kautschukverbraucher, stand während Wochen auf der Bremse und baute seine Lager ab, statt einzukaufen. Diese Haltung war maßgeblich beeinflusst, durch den Mangel an Halbleitern, welche auch außerhalb Asiens viele Industriebetriebe in Schwierigkeiten brachte. Seit Mitte Juli hat der Wind gedreht und die Kautschukpreise stabilisieren sich wieder, respektive bei den volumenstarken Qualitäten TSR-20 und TSR-10 tendieren die Preise mehr und mehr nach oben. Der wieder eingesetzte positive Preistrend ist allerdings nicht nur auf eine bessere Marktstimmung und vereinzelte gute Wirtschaftsnachrichten aus den globalen Verbrauchermärkten zurückzuführen. In zahlreichen Produktionsländern Südostasiens (vor allem in Malaysia, Indonesien und Vietnam) läuft der Erntebetrieb zäh, weil aufgrund steigender Inzidenzwerte erneut Lockdowns verordnet wurden und die Tapper und Erntehelfer ihre Arbeit nicht verrichten dürfen. Nachdem jedoch die weltweite Nachfrage, auch aus China, seit Anfang August merklich angezogen hat, gehen Fachleute und Händler davon aus, dass sich der positive Nachfrage- und Preistrend über die nächsten Wochen fortsetzen wird. Trotzdem bleibt die Situation fragil. Das Spannungsfeld „Wirtschaftsaufschwung - Pandemie-Nachwehen - Logistische Engpässe” ist derzeit unberechenbar.

 

Zum Marktreport Q3-5-2021

Während sich die Kautschukpreise bei den volumenstarken TSR-20-Qualitäten im Berichtszeitraum knapp auf dem ansprechenden Niveau der Vorperiode halten konnten (Mittelwert: - 0,53 %), gaben die deutlich weniger gehandelten technisch komplexeren TSR-CV-Qualitäten in der letzten Phase der Periode merklich nach (Mittelwert: - 4,52 %). Im Vergleich zur entsprechenden Periode des Vorjahres liegen die Kautschukpreise um 35 bis 40 Prozent höher. Damit notieren sie auch deutlich höher als die Mittelwerte des Vorkrisenjahres 2019. Es ist der reale wirtschaftliche Aufschwung, gekoppelt mit Angebotsverknappungen durch Fracht- und Logistikengpässe sowie schwache Erntevolumen infolge der Wintering-Phase und miserablen Wetterkonditionen in den großen Anbaugebieten Südostasiens, welche derzeit auf die Kautschukpreise wirken. Der Ramadan sowie asiatische Feiertage beeinflussten das Marktgeschehen im Berichtszeitraum ebenfalls. Auch verunsichern nach wie vor verschiedene Corona-Entwicklungen – wie beispielsweise die erneuten Corona-Ausbrüche in Thailand, Vietnam und Malaysia, welche wieder zu Ernteeinschränkungen geführt haben – die Akteure der internationalen Rohstoffbörsen. Trotzdem verbessert sich die Stimmung von Woche zu Woche. Einerseits lernt man, mit den derzeitigen Unwägbarkeiten zu leben. Vor allem aber ist den Marktteilnehmern klar, dass die Aufholjagd begonnen hat und allein das weltweite Heranführen der Wirtschaft an das Vorkrisen-Niveau gewaltige Volumen und Umsätze mit sich bringt.

 

Zum Marktreport Q2-4-2021

Im Berichtszeitraum sind die Kautschukpreise moderat bis deutlich gestiegen. Bei den tieferen Qualitäten ist der Mittelwert im Vergleich zum vorherigen Berichtszeitraum (Wochen 2 - 8, 2021) um rund 3 Prozent gestiegen, bei den höheren Qualitäten sogar um fast 11 Prozent. Wie die Grafik jedoch auch zeigt, hat sich ein Teil des anfänglichen Preisanstiegs in der Folge wieder verflüchtigt. Gegen das Ende der Berichtsperiode ist wieder eine Stabilisierung der Preise mit leicht steigender Tendenz zu erkennen. Es sind vor allem die folgenden Einflüsse, die sich auf die Preisentwicklung ausgewirkt haben. Die Aussicht auf ein absehbares Ende der weltweiten Corona-Krise hat zwar die Stimmung der Marktteilnehmer gehoben, die positiven Erwartungen haben sich aber nur bedingt auf das Handelsgeschäft ausgewirkt. Zumindest teilweise herrscht sowohl im Einkauf als auch im Verkauf immer noch "Abwarten" vor. Die Container- und Schifffahrtslogistik war und ist geschwächt. Reduzierte Kapazitäten, die nur langsam wieder aufgebaut werden, sind das eine. Hinzu kommen aber weitere coronabedingte Engpässe in den meisten Frachthäfen der Welt. Der Suezkanal-Zwischenfall mit dem Containerschiff "Ever Given" hat dem globalen Transport- und Handelsgeschäft einen zusätzlichen Dämpfer verpasst. Im Zusammenhang mit der fortschreitenden Pandemie-Entspannung wird erwartet, dass sich die Zurückhaltung im Handel in den nächsten Wochen abschwächen wird - was sich positiv auf die Nachfrage und die Preise auswirken könnte. Es ist allerdings auch zu beachten, dass in den meisten kautschukproduzierenden Regionen das Wintering zu Ende geht und die Erntezeit wieder beginnt.

 

Zum Marktreport Q2-3-2021

Die Kautschukpreise haben sich im Berichtszeitraum stabil gehalten, respektive sind im Bereich der tieferen Qualitäten, in welchem allerdings auch die höheren Volumen gehandelt werden, im Mittel um über drei Prozent gestiegen. Mit dem chinesischen Neujahrsfest, welches offiziell vom 11. bis zum 17. Februar dauert, hat ein Ereignis auf die Märkte eingewirkt, welches die asiatische Wirtschaft traditionell für zwei bis drei Wochen fast lahmlegt. Die nach wie vor eingeschränkte Verfügbarkeit von Frachtraum führte zusätzlich dazu, dass die letzten Wochen nicht durch Hektik an den Märkten geprägt waren. Das könnte sich bald ändern. Denn einerseits scheint die Versorgungslage in den Industrieregionen EU, USA und China bald von knapp auf kritisch zu kippen, während andererseits die Kautschukproduktion in vielen Gegenden ruht, weil das Wetter nicht mitspielt und die Wintering-Phase noch andauert. Sollte sich in den nächsten Monaten zusätzlich eine gewisse Euphorie einstellen, weil die Corona-Krise zunehmend abflacht und sich der Horizont weiter aufhellt, könnte möglicherweise eine interessante Preisrallye die Folge sein.

 

Zum Marktreport Q1-2-2021

2020

Die Entwicklung der Kautschukpreise im Berichtszeitraum war bei allen Qualitäten positiv. Im tieferen, jedoch hochvolumigen Segment (z. B. TSR 20) legte der Mittelwert um gut 15 Prozent zu. Bei den reineren Qualitäten betrug der Mittelwert-Zuwachs rund sieben Prozent. Die schneller und besser als erwartete Pandemie-Erholung in China – dem weltweit größten Kautschuk-Verbraucher – bestätigt sich auch im Handel der letzten zehn Wochen. Chinesische Händler waren die mit Abstand aktivsten. Sie deckten nicht nur aktuelle Nachfragen, sondern bauten auch wieder Lagerbestände auf. Das sind tendenziell gute Zeichen. Sie deuten darauf hin, dass Käufer sich wieder eindecken, weil sie von einer anhaltenden, respektive steigenden Nachfrage ausgehen. Neben der starken Nachfrage aus China dürften auch die Behinderungen der Erntetätigkeiten durch monsunartige Dauerregen in Asien und in der Folge punktuelle Angebotsverknappungen den positiven Preistrend gestützt haben. Die von zahlreichen Wirtschaftsexperten und Fachleuten, insbesondere auch aus dem Auto- und Reifensektor antizipierte Lokomotiv-Funktion der chinesisch-asiatischen Wirtschaftsregion für eine kurz- bis mittelfristige Pandemie-Erholung beschreibt auch der IWF (Internationaler Währungsfonds) in seiner Oktober-Ausgabe World Economic Outlook. Auch wenn keine Wunder erwartet werden sollten – dafür ist der weltwirtschaftliche Corona-Einbruch zu heftig, auch wenn er vom IWF im Oktober von minus 4,9 auf minus 4,4 Prozent nach oben korrigiert worden ist -  hat die Entwicklung der Kautschukpreise aufgrund der China-Asien-Lastigkeit gute Chancen, die Erwartungen zu übertreffen.

 

Zum Newsletter Q4-5-2020

Die Ereignisse der letzten Monate haben die Menschen weltweit überrascht und oft auch verunsichert. In eine Schockstarre sind sie aber ganz offensichtlich nicht verfallen, denn die Bewegungen an den Kautschukmärkten, so verhalten sie streckenweise auch haben sein mögen, zeugen eher von einer hoffnungsvollen bis optimistischen Grundhaltung sowie dem Willen und Streben, eine bedrückende Phase hinter sich zu lassen. Das dürfte einer der Hauptgründe sein, weshalb sich der Kautschukpreis-Mittelwert des aktuellen Berichtszeitraums gegenüber den Werten der Vorperiode im unteren Segment um rund 7 % und im höheren Segment sogar um fast 13 % verbessert hat. Sehr viel mehr lässt sich derzeit nicht aus den Zahlen und Analysen der Fachleute entnehmen. Die Einschränkungen auf der Angebotsseite, beispielsweise durch mehrere wetterbedingte Ernteausfälle in einigen großen südostasiatischen Produktionsländern (z. B. Vietnam), sowie die Ernte-Schwierigkeiten infolge fehlender Erntehelfer (coronabedingt) einerseits und andererseits die wirtschaftlichen Impulse, welche durch die zahlreichen Konjunkturpakete, die weltweit lanciert worden sind, ausgelöst wurden, sind die wesentlichen Markttreiber der letzten Wochen gewesen. Letztere enthalten im Übrigen oft Nachhaltigkeits- und Umwelt-Elemente, was sich in Zukunft durchaus positiv auf den Naturkautschukmarkt auswirken dürfte.

 

Zum Newsletter Q3-4-2020

Infolge der ganzen oder teilweisen Stilllegung der weltweiten Wirtschaft, resp. der industriellen Produktion infolge der behördlich getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich die Bandbreite der Kautschukpreise nach unten bewegt. Bei den unteren Standards, z. B. TSR-10 und TSR-20, noch mehr als bei den höherwertigen industriellen Vorleistungsgütern. Das hat damit zu tun, dass die Reifen- und Autoindustrie, welche die größten Verbraucher von TSR-10 und TSR-20 Produkten sind, stärker von den industriellen Shutdowns betroffen waren, als beispielsweise das Gesundheitswesen, wo oft höherwertige Kautschukprodukte und flüssiger Latex, z. B. zur Herstellung von medizinischen Schutzhandschuhen, benötigt wird. Ebenfalls mitverantwortlich für den Rückgang der Kautschukpreise war der tiefe Fall der Ölpreise im April. Dieser hatte zuerst den synthetischen Kautschukpreis nach unten getrieben - synthetischer Kautschuk wird aus einem Spaltprodukt, welches bei der Erdölraffinierung anfällt (Butadien), hergestellt -, was sich in der Folge auf den Naturkautschukpreis auswirkte. Konkret bewegten sich die Preise im Berichtszeitraum im unteren Segment zwischen 1,07 und 1,11 US$ und im höheren Segment zwischen 1,63 und 1,76 US$. Händler und Experten gehen davon aus, dass damit die Talsohle durchschritten wurde. Dies bestätigen auch die gehandelten Preise der letzten drei Wochen, die bereits einen kleinen Trend nach oben zeigen. Die Konjunkturprogramme vieler Staaten sowie spezifische Unterstützungen besonders stark betroffener Unternehmen oder Branchen - in Deutschland etwa Lufthansa oder die ganze Autoindustrie - dürften die Nachfrage nach Endprodukten sowie die dafür notwendigen Rohstoffe bald stimulieren. Außerdem stehen angebotsseitig die Zeichen eher auf Verknappung, weil derzeit eine der schlimmsten Dürreperioden in Thailand (weltweit grösster Kautschukproduzent), die dortige Kautschukproduktion starkt beeinträchtigt.

 

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Zum Newsletter Q2-3-2020

Der während der vorangegangenen Periode beobachtete Anstieg der Kautschukpreise von bis zu 13 Prozent hat sich in diesem Berichtszeitraum wieder verflüchtigt. Verglichen mit den Kurskorrekturen an den Börsen- und Finanzmärkten während den letzten Wochen, wo solche Rückschläge teilweise an einem einzigen Tag zu verzeichnen waren, hat sich der Kautschukpreis jedoch eher wacker geschlagen. Nichtsdestotrotz ist er mit 1,25 bis 1,78 USD (je nach Qualität) für viele Produzenten problematisch tief. Das Coronavirus, insbesondere die vielen Unsicherheiten, was die wirtschaftlichen (und gesellschaftlichen) Folgen sein werden, hat den Handel und die Märkte ab Mitte Februar stark gelähmt. Die sonst in dieser Jahreszeit vorherrschenden Faktoren, welche Markt und Preis beeinflussen, namentlich die Wintering-Phase in den großen Kautschuk produzierenden Ländern sowie die Chinesischen Neujahrsfeste (offiziell: 25. Januar bis 8. Februar 2020) hatten in diesem Jahr eher eine Statistenrolle. Die Tatsache, dass die Maßnahmen der chinesischen Regierung gegen die Verbreitung des Coronavirus zu einem wochenlangen regelrechten Stillstand großer Teile der Industrieproduktion führte, löste einen weltweiten Dominoeffekt aus, der in Lieferausfällen einerseits und Hamsterkäufen andererseits gipfelte. Unter dem Strich ist es in den letzten Wochen tendenziell zu einem Überangebot an Kautschuk gekommen. Die daraus folgenden negativen Auswirkungen auf den Kautschukpreis wurden zusätzlich durch den massiven Ölpreisverfall in der zweiten Märzwoche angeheizt. Da der synthetische Kautschuk aus einem Nebenprodukt des Erdöls (Butadien) hergestellt wird, bedeuten tiefere Erdölpreise auch tiefere synthetische Kautschukpreise. Dies wiederum erhöht den Druck auf die Naturkautschukpreise. Trotzdem, nachdem aus China erste Erholungszeichen durchsickern, vermuten Branchenkenner, dass die derzeitige Lethargie im Handel und an den Märkten sich im Zuge der sich abzeichnenden Überwindung der Corona-Krise nicht nur bald auflösen wird, sondern möglicherweise sogar in das Gegenteil dreht, wenn statt Stau und Unsicherheiten an den Märkten, wieder Nachholbedarf und Zuversicht herrscht.

 

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Zum Newsletter Q1-2-2020

Der Kautschukpreis hat während des Berichtszeitraums um 10 bis 13 % zugelegt. Da sich die globalen wirtschaftlichen Fakten im selben Zeitraum kaum verbessert haben, ist es gut möglich, dass die leichte Erholung darauf zurückzuführen ist, dass die seit mehr als zwei Jahren vorherrschende Baisse am industriellen Rohstoffmarkt sich ihrem Ende nähert. Normalerweise antizipieren Börsen- und Handelsplätze wirtschaftliche Wenden früher, als dass sie tatsächlich stattfinden. Allerdings dürfte auch die einsetzende Wintering-Phase stabilisierend, resp. nach oben treibend wirken. Jedenfalls sollte betont werden, dass es kaum die Zuversicht auf eine sich verbessernde globale Wirtschaft ist, welche den einen oder anderen Industrie-Rohstoffpreis nach oben tendieren lässt. Es dürfte eher so sein, dass die Spekulationsluft dünner wird und die durch Futures und physische Lagerungen geschaffenen Vorräte sich dem Ende zuneigen und wir uns der Balance zwischen Angebot und Nachfrage weiter annähern – respektive, dass die Produktionshalden verschiedenster Güter und Vorleistungsgüter langsam abgebaut sind. Für einen deutlicheren Anstieg der Kautschukpreise ist das aktuelle wirtschaftspolitische Umfeld wohl zu schwach. Die ungelösten globalen Handelskonflikte, allen voran zwischen den USA und China, weiterhin schwächelnde Konjunkturen, insbesondere auch in Europa, sowie die Unklarheit über die Folgen des Brexits und zum Jahresbeginn die wieder aufflammenden Ängste vor Krieg im Nahen und Mittleren Osten oder Nordafrika lähmen die weltweite Wirtschaft und Produktion. Außerdem sind die im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Klimaerwärmung stehenden Maßnahmen bislang keine Wirtschaftstreiber, sondern oft Wirtschaftsbremsen.

 

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Zum Newsletter 1Q-1-2020

2019

Nicht ganz unerwartet hat sich die Entwicklung des Kautschukpreises, die schon zum Ende des letzten Berichtszeitraums nach unten gedreht hat, auf einem tieferen Niveau fortgesetzt. Erst ganz zum Schluss dieser Berichtsperiode stoppte der Negativtrend und die Preise stabilisierten sich. Durchschnittlich notierte der Kautschuk im TSR-Standardbereich bei 1,37 und das höherwertige Segment bei 1,79 USD. Wie bereits vorstehend ausgeführt (siehe unter TIMBERFARM Inside, Erntebetrieb und Kautschukerlöse) scheint primär die sich ausbreitende Unsicherheit über den Zustand der globalen Wirtschaft verantwortlich zu sein für die Zurückhaltung an den Märkten und weniger die tatsächlichen Verbrauchszahlen. Selbst wenn dies nicht so wäre, ist es eine Tatsache, dass steigende Konjunkturphasen, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, früher oder später immer von ihrem Erfolg sozusagen eingeholt werden. Wenn die Nachfrage höher als das Angebot ist, werden mehr und mehr Güter meist zu guten steigenden Preisen produziert und verkauft, bis offensichtlich wird, dass die Produktion zu einem Überangebot geführt hat. Oft wird erst jetzt die Produktion gedrosselt – wenn überhaupt. Bis die Überproduktion abgebaut ist, können Monate vergehen, aber abgebaut wird sie immer, weil die zunehmend größer werdende Weltbevölkerung immer mehr verbraucht. Früher oder später resultiert daraus das Gegenteil, das Unterangebot – und alles beginnt von vorne, resp. ein neuer Wirtschaftszyklus beginnt. Der IWF (Internationaler Währungsfonds) geht in seiner neuesten Einschätzung davon aus, dass wir in einer Phase des Überangebots stehen. Dem kann mit verschiedenen Maßnahmen begegnet werden. Welche die richtigen sind, darüber ist man sich eher uneins. Tatsache ist: Noch jede Überangebots-Phase ist meist früher als später wieder von einer Unterangebots-Phase abgelöst worden. Natürlich wirken die von den USA angezettelten Handelsstreiteren zusätzlich wie Brandbeschleuniger. Für viele Wirtschaftsexperten stehen jedoch die erwähnten zyklischen Auf- und Ab-Bewegungen im Vordergrund. Sie sind deshalb auch nicht beunruhigt, sondern gehen davon aus, dass sich die Märkte weiterhin in ihrem zyklischen Rhythmus bewegen werden.

 

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Zum Newsletter 4Q-5-2019

Die Kautschukpreise haben sich im Berichtszeitraum anfänglich nach oben, gegen Ende Juli und Anfang August jedoch nach unten entwickelt. In einer ersten Phase vergrößerte sich die Preis-Bandbreite der verschiedenen Kautschukqualitäten. Vor allem die am häufigsten nachgefragten Kautschukstandards TSR-10 und TSR-20 gerieten unter zunehmenden Druck. Seit Anfang Juli tun sich jedoch auch die höherpreisigen Standards wie TSR-CV oder RSS-3 schwer (TSR = Technically Specified Rubber / RSS = Ribbed Smoked Sheets) und fielen sogar unter die Marke von 2 US-Dollar. Zu den Hauptfaktoren, welche die Kautschukpreise derzeit drücken, zählt der Umstand, dass die Nachfrage nach Kautschuk vom weltweit größten Kautschukverbraucher China deutlich zurückging. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die chinesische Reifenproduktion in diesem Jahr bislang um rund 8 % geringer ausfiel als noch im Vorjahr und in den letzten Monaten auch der Pkw-Absatz in China deutlich nachließ. Dazu kommen die in China (auch in den USA) immer spürbarer werdenden Auswirkun-gen der Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China. Insbesondere die Kautschuk-Futures-Preise leiden aktuell unter der unsicheren Lage. Der globale wirtschaftliche Ausblick kann diesen (regionalen, asiatischen) Fakten momentan wenig entgegensetzen. Im Gegenteil, die Weltbank hat ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum 2019 erneut nach unten auf 2,6 % korrigiert. Das sind, nach einem Wachstum von 4,1 % im Jahre 2018, ernüchternde Zahlen. Positiv stimmen die Prognosen des IRSG (Kautschukweltverband), welcher davon ausgeht, dass trotz aktuell angespannter Marktverhältnisse, ein Kautschuk-Nachfrageüberhang imminent bleibt. Eine Tatsache, die sich auch im zunehmenden Handelsvolumen der TIMBERFARM GLOREG Abteilung widerspiegelt.

 

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Die Kautschukpreise, die seit rund zwei Monaten tendenziell anziehen, haben sich im Berichtszeitraum gut halten können. Nur gerade in der ersten Maiwoche haben höherwertige Qualitäten leicht nachgegeben. Die sogenannte Reifenqualität TSR10 und TSR20 blieb stabil, resp. hat in den letzten Tagen nochmals leicht angezogen. Die Entwicklung deckt sich mit verschiedenen Berichten, welche von einem starken Reifenabsatz in den amerikanischen und asiatischen Märkten berichten. Dies mag in einem gewissen Widerspruch zu der in Europa feststellbaren Delle im Auto- und Reifengeschäft stehen, welche nicht zuletzt mit den verschärften europäischen Abgasnormen begründet wird, deckt sich jedoch mit den TIMBERFARM-Handelserfahrungen der letzten Monate. Die Nachfrage von asiatischen Kautschukfabriken, welche die regionalen Reifenfabriken mit TSR-Kautschuk bedienen, nach unverarbeitetem Naturkautschuk ist sehr hoch und übersteigt derzeit (noch) bei weitem die Lieferkapazitäten der TIMBERFARM-GloReg-Handelsabteilung. Zu viel Euphorie ist jedoch noch nicht angesagt. Die Weltwirtschaftslage ist nach wie vor angespannt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im April seine Konjunkturprognose auf 3,3 Prozent gesenkt und von einer Wachstumsverlangsamung sowie unsicherer Erholung in diesem Jahr gesprochen. Gleichzeitig weist der IWF auf die jüngsten Entspannungssignale zwischen den USA und China hin (allerdings noch bevor Präsident Trump zahlreiche Zölle von 10 auf 25 Prozent erhöhte, weil ihm die Verhandlungen mit China zu langsam vorangingen). Viele Experten gehen wie der IWF davon aus, dass Lösungen in den Handelsstreitigkeiten der USA mit China einerseits und Europa andererseits viele Wachstumsblockaden beseitigen würden. Für das Jahr 2020 traut der IWF der Weltwirtschaft wieder ein Wachstum von 3,6 Prozent und mehr zu.

 

 

Die Kautschukpreise haben sich in einer ersten Phase des Berichtszeitraums schwer getan den Erholungstrend, welcher kurz nach dem Jahreswechsel eingesetzt hatte, fortzusetzen. Erst gegen Anfang März begannen die Preise höher zu notieren, so dass zum Schluss eine Bandbreite von zwischen USD 1.60 und 2.15 festgestellt werden konnte. Allerdings betrifft der Preisanstieg derzeit vor allem die höheren Qualitätsstandards, welche sogar wieder die 2.00 USD Hürde nahmen. Die TSR-10 und TSR-20 Standards, die mit Abstand am häufigsten nachgefragten Kautschukqualitäten, verharrten im unteren und mittleren Preisband. Verschiedene Faktoren haben das Geschehen an den Kautschukmärkten in den vergangenen Wochen beeinflusst. In fast allen wichtigen Produktionsgebieten wurden die Ernten aufgrund des Winterings zurückgefahren oder sogar eingestellt, so dass vor allem die Preise von physischen Angeboten nach oben gedrückt wurden. Gleichzeitig verhinderte das Chinesische Neujahrsfest - welches China wirtschaftlich während einer guten Woche massiv lähmt, einen stärkeren Preisanstieg. Dazu kommen die Verunsicherungen, welche durch die derzeitige globale wirtschaftspolitische Lage ausgelöst werden. Ob die Zollstreitigkeiten zwischen den USA, China und Europa beigelegt werden können oder in einen veritablen Handelskrieg münden, ist weiterhin unklar. Auch die Auswirkungen des Brexit - egal in welcher Form - sind schwer greifbar. Dass die Kautschukpreise in diesem Umfeld stabil bleiben, ja sogar nach oben tendieren, darf nach wie vor als Indiz dafür gewertet werden, dass die Phase eines tendenziellen Überangebots vorbei sein könnte. Die kommenden Wochen dürften aufschlussreich sein, wobei zu berücksichtigen sein wird, dass die weltweit führenden Produktionsländer Thailand, Indonesien und Malaysia zwecks Pflege und Unterstützung des Kautschukmarktes und der Kautschukpreise eine Drosselung ihrer Kautschukexporte während den kommenden Monaten beschlossen haben.

 

 

Der Kautschukpreis legte zum Ende des Berichtszeitraums, sprich zu Beginn des neuen Jahres, markant zu. Sowohl bei den Standardprodukten im tieferen Segment wie auch bei den höheren Qualitäten machten die Preise Sprünge von bis zu zwanzig Prozent nach oben. Am oberen Ende der Bandbreite, z.B. bei TSR CV (technisch spezifizierter Kautschuk mit konstanter Fließfähigkeit - constant viscosity) wird sogar wieder an der 2 USD Schwelle gekratzt. Eine gewisse Belebung zum Jahreswechsel war zwar erwartet worden, insbesondere weil die industriellen Verbraucher nach der Budgetierung für das neue Jahr in der Regel ihre  Einkaufsaktivitäten hochfahren, aber hinter diesem Anstieg könnte mehr stecken. Grundsätzlich gehen Experten schon seit längerer Zeit davon aus, dass der Zeitpunkt, an dem sich die tendenziell stagnierende Angebotsentwicklung mit der kontinuierlich zunehmenden Nachfrageentwicklung kreuzt und somit eine Phase des Nachfrageüberhangs eingeläutet wird, immer näher kommt. Ob wir diese Umkehr gerade erleben, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Immerhin prägen derzeit sehr viele Faktoren das Marktgeschehen an den Kautschukmärkten. Seitens der Kautschukproduktion sind es vor allem die außergewöhnlich starken Regenfälle und der Beginn der Wintering-Phase in verschiedenen Anbaugebieten Südostasiens, welche auf das Angebot drücken. Andererseits verunsichern die wirtschaftspolitischen Verwerfungen zwischen den USA und China sämtliche Marktteilnehmer. Kommt dazu, dass die Streitigkeiten zwischen diesen Großmächten bereits ihre ersten, zahlenmäßig belegbaren, negativen wirtschaftlichen Auswirkungen haben. In den USA und in China. Wobei in Bezug auf den Kautschukverbrauch die china-seitigen Folgen schwerer wirken, denn China verbraucht rund einen Drittel der gesamten weltweiten Kautschukproduktion. Ein steigender Kautschukpreis trotz dieser Belastungen kann durchaus als Indiz für eine weitere Aufwärtsbewegung interpretiert werden.

 

 

2018

Im abgelaufenen Berichtszeitraum bewegten sich die beobachteten Kautschukpreise in einer Bandbreite von USD 1.42 bis 1.72. Damit gaben sie tendenziell zwar etwas nach, verhielten sich in Anbetracht zahlreicher belastender Faktoren jedoch recht stabil. In der Regel ein Hinweis darauf, dass sich die Angebots- und Nachfragesituation bereinigt hat und die Kautschukpreise in den nächsten Wochen entweder auf diesem Niveau verharren werden, oder, wie derzeit verschiedene Branchenkenner vermuten, mit einem positiven Preistrend gerechnet werden kann. Erfahrungsgemäß beleben sich die Preise im letzten Jahresquartal. Einerseits beflügelt jeweils der Jahresendabsatz von Automobilen die Nachfrage nach Reifen. In diesem Jahr insbesondere auch durch die Einführung einer großen Anzahl neuer Fahrzeugmodelle quer durch alle Marken. Andererseits kommt dazu, dass die Reifenhersteller im Rahmen ihrer Budgetierungen für das nächste Jahr ihre Einkaufsverhandlungen intensivieren und damit auf die Märkte einwirken. Inwieweit sich diese Einschätzungen in den nächsten Wochen durchsetzen werden, ist nicht zuletzt davon abhängig, wie sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter entwickeln und auswirken wird. Während die steigenden Wirtschaftszahlen aus den USA die private und industrielle Güternachfrage dort ankurbeln und auch global positiv ausstrahlen, beschäftigen wirtschaftliche Stagnation und Wachstumsrückgang einen Großteil der restlichen Welt."}" style="font-size:10pt;font-family:Arial;font-style:normal;">Im abgelaufenen Berichtszeitraum bewegten sich die beobachteten Kautschukpreise in einer Bandbreite von USD 1.42 bis 1.72. Damit gaben sie tendenziell zwar etwas nach, verhielten sich in Anbetracht zahlreicher belastender Faktoren jedoch recht stabil. In der Regel ein Hinweis darauf, dass sich die Angebots- und Nachfragesituation bereinigt hat und die Kautschukpreise in den nächsten Wochen entweder auf diesem Niveau verharren werden, oder, wie derzeit verschiedene Branchenkenner vermuten, mit einem positiven Preistrend gerechnet werden kann. Erfahrungsgemäß beleben sich die Preise im letzten Jahresquartal. Einerseits beflügelt jeweils der Jahresendabsatz von Automobilen die Nachfrage nach Reifen. In diesem Jahr insbesondere auch durch die Einführung einer großen Anzahl neuer Fahrzeugmodelle quer durch alle Marken. Andererseits kommt dazu, dass die Reifenhersteller im Rahmen ihrer Budgetierungen für das nächste Jahr ihre Einkaufsverhandlungen intensivieren und damit auf die Märkte einwirken. Inwieweit sich diese Einschätzungen in den nächsten Wochen durchsetzen werden, ist nicht zuletzt davon abhängig, wie sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter entwickeln und auswirken wird. Während die steigenden Wirtschaftszahlen aus den USA die private und industrielle Güternachfrage dort ankurbeln und auch global positiv ausstrahlen, beschäftigen wirtschaftliche Stagnation und Wachstumsrückgang einen Großteil der restlichen Welt.

 

 

In den letzten beiden Monaten bewegten sich die beobachteten Kautschukpreise relativ stabil in einer Bandbreite von 1.60 bis 1.88 USD. Tendenziell sind die Preise jedoch eher unter Druck und widerspiegeln die Unsicherheiten, welche auf der Weltwirtschaft lasten. Während internationale Wirtschaftsbarometer zeigen, dass eigentlich noch Luft nach oben wäre, wenn auch nicht mehr so ausgeprägt wie 2017, dämpfen die politischen Manöver im Dreieck USA - China - Europa sowohl die aktuellen Entwicklungen wie auch die Aussichten für das zweite Halbjahr. Einerseits boomt die amerikanische Konjunktur dank der US-Steuerreform und dem schwachen Dollar. In Europa zieht die deutsche Wirtschaftslokomotive weiterhin fast den ganzen Kontinent und China setzt nach wie vor erfolgreich die Stärkung seiner Binnenwirtschaft fort. Andererseits sind die dunklen Wolken, bestehend aus dem Handelsstreit, den die USA mit China und Europa anheizen sowie einer weiteren Euro-Krise und zahlreichen, kaum zu durchschauenden Unruheherden, unübersehbar.

 

Der Kautschukmarkt und die Kautschukpreise haben sich im Berichtszeitraum wenig bewegt. Das ist in Anbetracht der zahlreichen ungeklärten Fragen bezüglich wirtschaftlicher Folgen diverser unklarer politischer Entwicklungen eher ein
gutes Zeichen. Realwirtschaftlich drücken die vergleichsweise hohen chinesischen Lagerbestände und die Ende März abgelaufenen Exportbeschränkungen, welche sich die drei größten Kautschukproduzenten Thailand, Indonesien und Malaysia auferlegt hatten, um die Märkte zu entlasten, auf die Kautschukpreise. Die Preise der beobachteten Kautschuk-Standardprodukte bewegten sich in der Bandbreite von USD 1,70 bis 1,90. Eine Entwicklung Richtung der 2-Dollar-Schwelle, deren Durchdringung vermutlich wie ein Lösen von Bremsen wirken würde und einen positiven Preistrend auslösen könnte, war in dieser Phase nicht auszumachen. Dafür ist das, was derzeit zwischen den USA und China abläuft, Stichwort Handels- und Zollstreit, für den Kautschukmarkt zu belastend. Auch wenn sich China als Wirtschaftsmacht bisher eher unbeeindruckt von den amerikanischen Drohungen und Maßnahmen zeigt, ist klar, dass gewisse Bereiche mehr als andere von einem eskalierenden Handelsstreit betroffen wären. Als größter Kautschukverbraucher weltweit, kommt China im Kautschukmarkt eine tragende und prägende Rolle zu. Die Verantwortung der globalen Leader, die fast weltweit florierende Wirtschaft nicht abzuwürgen, ist offensichtlich und groß.

 

Die ersten Wochen des Jahres 2018 sind an den Kautschukmärkten recht ruhig verlaufen. Die in diesem Bericht beobachteten Kautschukstandards erzielten, wie im vorherigen Berichtszeitraum, Preise von rund 1.70 USD im unteren Bereich und knapp 2.00 USD am oberen Ende. Die eher verhaltene Stimmung ist an den relativ hohen Lagerbeständen in China festzumachen. Eine Tatsache, die bei Händlern schnell zu der Vermutung führen kann, dass China als wichtigste Nachfragequelle wirtschaftlich schwächelt. Inwieweit an solchen Befürchtungen etwas dran ist, werden erst die nächsten Wochen zeigen, denn es ist eine Tatsache, dass China fast jedes Jahr erst so richtig in Schwung kommt, wenn das Land die Neujahrsfeierlichkeiten - dieses Jahr vom 16. bis 22. Februar - hinter sich gelassen hat. Auf der anderen Seite beeinflusste das Wintering, welches während den letzten Wochen fast alle Produktionsländer erfasste und während dem das Kautschukangebot jeweils stark schrumpft, das Marktgeschehen. Global gesehen, drückt tendenziell die Wahrscheinlichkeit baldiger Leitzinserhöhungen - weiterhin ausgehend von den USA - und damit die Sorge, dass der gegenwärtige wirtschaftliche Aufschwung abgewürgt werden könnte, auf die Stimmung an den Handelsplätzen.

 

Während der letzten Wochen des abgelaufenen Jahres 2017 sowie über den Jahreswechsel haben sich die Kautschukpreise kaum bewegt. Ein wenig hektisch wurde es an den Handelsplätzen, als Anfang Dezember eines der größten staatlichen Kautschuklager in China in Flammen aufging und rund 40.000 Tonnen Naturkautschuk vernichtet wurden. Eine markante Preisentwicklung blieb jedoch aus. Nur beim Kautschukpreis der tieferen Qualitäten konnte ein leichter Trend nach oben festgestellt werden, im oberen Segment bewegten sich die Preise fast gar nicht. Erwartungen für Preisentwicklungen nach oben durch massive Ersatzkäufe bleiben jedoch latent. Hinzu kommt, dass das ITRC (International Tripartite Rubber Council – eine strategische Handelspartnerschaft der weltweit größten Kautschuk produzierenden Länder Thailand, Indonesien und Malaysia) die angekündigten, aber im Herbst noch aufgeschobenen Exportrestriktionen nun doch umsetzt und die Exporte zwischen dem 22. Dezember 2017 und dem 31. März 2018 um 350.000 Tonnen Naturkautschuk reduziert. Marktinsider beurteilen die aktuelle Kautschukmarkt- und Kautschukpreis-Situation als stabil bis bullish. Das Wirtschaftsklima in den USA und Europa wie auch die Verbraucher-Fakten und Einkäufer-Indexe aus diesen Regionen stimmen klar zuversichtlich. Das Dilemma ist China, das mit Abstand größte Verbraucherland von Kautschuk weltweit. Trotz des beachtlichen Wachstums des chinesischen BIP (Bruttoinlandsprodukt) von voraussichtlich gut 6,7 % gehen Experten von einer Abkühlung der chinesischen Konjunktur aus. Die noch unklaren Konsequenzen der rigorosen staatlichen Interventionen gegen die Gefahren einer Immobilienblase sowie massive Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung verunsichern die Marktteilnehmer. Über alle Wirtschaftsregionen gesehen bleibt ein vorsichtiger Optimismus.

 

2017

Während den vergangenen acht Wochen haben die beobachteten Kautschukpreise tendenziell etwas nachgegeben und zwischen USD 1,60 und 2,10 notiert. In Anbetracht der erstarkten globalen Konjunktur - in Deutschland spricht man sogar von einem goldenen Herbst, aber auch die Wirtschaftszahlen aus weiteren europäischen Ländern, den USA und Asien bestätigen diesen Kurs - sind das eher enttäuschende Notierungen. Viel zu den Verunsicherungen der letzten Wochen hat sicher die Herab-stufung von Chinas Bonität von einem AA- auf ein A+ durch Standard & Poor’s beigetragen. Die Ratingagentur reagiert damit auf die stark angewachsene Verschuldung des Wirtschaftsriesen und die damit verbundenen Risiken. Dazu kommen die Irritationen rund um das Wirrwarr in Katalonien, die andauernden Spannungen zwischen Nordkorea und den Großmächten sowie die Unsicherheiten in weiteren Unruheherden der Welt. Die größten Kautschuk produzierenden Länder Thailand, Indonesien und Malaysia, welche ihre gemeinsamen Interessen (sie produzieren über 65 % des weltweit produzierten Naturkautschuks) durch das ITRC (International Tripartite Rubber Council) bündeln, haben zwar umgehend mit einer Konferenz auf die Kautschukpreis-Baisse  reagiert, ließen es aber vorerst bei der Auflistung eines möglichen Maßnahmenkatalogs, wie z.B. Reduktion von Exportmengen, bewenden. Für ein direktes Eingreifen scheinen die derzeitigen globalen Wirtschaftsaussichten zu gut zu sein.

 

In den letzten zwei Monaten haben sich die Kautschukpreise wiederum auf einem leicht höheren Niveau bewegt als im Berichtszeitraum davor. Die Bandbreite lag um rund 5 % höher. Je nach Produktspezifikation wurden Preise zwischen USD 1.90 und 2.13 bezahlt. Zweifelsohne ist der sich in den letzten Monaten langsam aber stetig verbreitende Konjunkturoptimismus mitverantwortlich für diese Entwicklung. Das zeigt sich auch bei anderen Rohstoffen, von denen zahlreiche auf leicht bullish gedreht haben. Es sind nicht nur die Wirtschaftszahlen aus China (prognostiziertes Wachstum von zwischen 6,4 und 6,8 % für dieses Jahr), sondern auch die weiter anziehende europäische Wirtschaft und die - unter Trump - besser als erwartete wirtschaftliche Entwicklung in den USA, welche für eine zuversichtliche Stimmung an den Märkten sorgen. Die aktuelle Preistendenz nach oben dürfte allerdings auch etwas mit den sehr schwierigen Erntebedingungen in großen Teilen Südostasiens zu tun haben. Dort ist teilweise “Land unter” und starke Regenfälle machen normale Ernteaktivitäten unmöglich. Aber auch die Hurrikans, welche in den Südoststaaten der USA zur vorübergehenden Schließung von Ölraffinerien führten, wirken indirekt auf den Naturkautschukpreis. Ölknappheit bedeutet Engpässe beim synthetischen Kautschuk und wenn dadurch der synthetische Kautschukpreis nach oben getrieben wird, wirkt sich das auch auf den Handelspreis von Naturkautschuk aus. Eine wichtige Meldung, welche mittelfristig relevant für eine weiterhin positive wirtschaftliche und preisliche Entwicklung von Naturkautschuk sein dürfte, hat uns kurz vor Redaktionsschluss erreicht. Die Europäische Kommission hat Naturkautschuk auf die Liste der kritischen Rohstoffe gesetzt. Kritische Rohstoffe sind Werkstoffe, welche für die globale, respektive europäische, industrielle und wirtschaftliche Entwicklung von besonderer Bedeutung sind und deren Verfügbarkeit deshalb besonders geschützt und unterstützt werden muss. Die Liste enthält nur 27 Rohstoffe. Fazilet Cineralp, die ETRMA Generalsekretärin (ETRMA - European Tyre & Rubber Manufacturers' Association) ist überzeugt, dass die Aufnahme von Naturkautschuk in die EU-Liste der kritischen Rohstoffe, die Wettbewerbsfähigkeit der Kautschukindustrie und die Produktion von Naturkautschuk nachhaltig stärken wird.

 

Die Entwicklung der Kautschukpreise im Berichtszeitraum endet mit einem positiven Aufwärtstrend. Die technisch stark spezifizierten Produkte erreichen 2,00 USD und die weniger stark spezifizierten Produkte schließen bei rund 1,80 USD. Der gegenwärtige Druck auf die Märkte ist allerdings nicht unerheblich, denn die aktuellen Nachfrage/Angebot Prognosen lassen zum jetzigen Zeitpunkt auf eine leichte Überproduktion schließen. Insbesondere im ersten Teil des Berichtszeitraum gaben deshalb die Kautschukpreise etwas nach. Die Experten rechnen jedoch damit, dass sich diese Situation bis zum Jahresende umkehren wird. Tatsache ist, dass die physischen Händler von einer steigenden Nachfrage aus allen Industriebereichen, vor allem auch aus der Reifen- und Autoindustrie sprechen und ein deutlich verbessertes Wirtschaftsklima wahrnehmen. Den politischen Unsicherheiten in den USA zum Trotz, entwickelt sich die amerikanische Wirtschaft besser als noch vor einigen Monaten erwartet. Aber auch die Europäer sind gut unterwegs und China ist entschlossen, das gesetzte Wirtschaftswachstums von 6,5 % für das Jahr 2017 zu erreichen. Inwieweit sich in China die jetzt auslaufenden staatlichen Kaufanreize für Kleinfahrzeuge auf den Auto- und Reifenabsatz im wichtigsten Fahrzeugmarkt der Welt auswirken wird, bleibt abzuwarten. Die Regierungen der größten Kautschuk produzierenden Ländern Malaysia, Indonesien und Thailand konnten sich nicht auf eine gemeinsame Strategie zur Stützung, Stabilisierung und Entwicklung der Kautschukpreise einigen. Nicht zuletzt wegen den anhaltenden, wetterbedingten Produktionsausfällen im Land setzt vor allem Thailand sein eigenes staatliches Kautschuk-Förderprogramm konsequent fort.


Die hohen Kautschukpreise zum Jahresanfang, die teilweise auf über 2.80 USD gestiegen waren, konnten in der abgelaufenen Berichtsperiode nicht gehalten werden und pendelten in den vergangenen Wochen zwischen 2.25 und 2.45 USD. Die Fragezeichen hinter dem weltwirtschaftlichen Klima haben vor allem die Spekulanten aus den Kautschukmärkten vertrieben. Deren Liquidierung von Positionen hat den Druck auf den Kautschukpreis verstärkt. Mit der Wahl von Emmanuel Macron zum neuen französischen Staatsoberhaupt, welche auf breiter Front als positives Zeichen für die künftige wirtschaftliche Entwicklung von Europa betrachtet wird, dürfte eine neuerliche Zuversicht in die Märkte zurückkehren. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die massgebenden Faktoren im Kautschukhandel, die effektiven globalen Marktentwicklungen sind, also Verkaufs- und Verbrauchszahlen z.B. von Fahrzeugen, Reifen u.v.m. Diesbezüglich ist einmal mehr ein Blick auf China, den größten Kautschukverbraucher, ratsam. Dort steigt einerseits der Verbrauch,andererseits füllen sich trotzdem die Kautschuklager. Der Grund dafür sind gute Ernten und eine wachsende Anbaufläche im eigenen Land. Nichtsdestotrotz, die ANRPC, die Organisation der Naturkautschuk produzierenden Ländern, deren Mitglieder über 80 % der weltweiten Produktion erzeugen, geht bereits für das Jahr 2017 von einer deutlichen Unterversorgung aus. Die Organisation wies jedoch darauf hin, dass eine Konsolidierung des Kautschukpreises über 2.50 USD noch einige Monate Zeit benötigen wird. Alles in allem sind das keine schlechten Nachrichten. Sie widerspiegeln, trotz des aktuellen Drucks auf den Kautschukpreis, die tendenziell positive Stimmung an den Kautschukmärkten.

Soll man sich nun freuen, dass sich der Aufwärtstrend der Kautschukpreise weiter fortgesetzt hat oder darüber ärgern, dass die großen Reifenhersteller die Preise für Autoreifen erhöhen, weil die Kautschukpreise gestiegen sind? Die Freude im Kreise unserer Leser über die gute Entwicklung der Kautschukpreise dürfte überwiegen. Welcher Produzent oder Investor sieht es schon nicht gerne, wenn sich seine Produkte einer starken und stabilen Nachfrage erfreuen und sich seine Investitionen lohnen? Die höheren Reifenpreise sind tatsächlich ein starkes Signal und deuten darauf hin, dass die Reifenbranche klar davon ausgeht, dass sich der Preistrend für Naturkautschuk definitiv gewendet hat, weil die globale Nachfrage das Angebot längerfristig übersteigt. Mehr als verhaltener Optimismus ist dennoch nicht angesagt, denn gewisse Faktoren, welche die Kautschukpreis-Rallye beeinflussten, dürften sich demnächst abschwächen oder gar verschwinden. Vor allem die seit Dezember anhaltende Wettermisere in Südostasien mit außergewöhnlich starken Regenfällen und heftigen Überschwemmungen, welche das Ernten vielerorts wochenlang unmöglich machten, haben das Angebot deutlich verknappt. Allerdings dürften die rund 55 %, um welche die Kautschukpreise in den letzten sechs Monaten gestiegen sind, nicht so schnell “verpuffen”, sondern eher weiter zulegen. Zum einen stehen in den nächsten Wochen die Winteringphasen in den größten Kautschukanbaugebieten an, welche das Angebot erfahrungsgemäß stark verknappen, und zum anderen deuten die neuesten chinesischen Wirtschaftsdaten erneut auf ein starkes Wachstum des dortigen Automobilsektors hin. Generell ist an den Märkten festzustellen, dass die globale Wirtschaftsentwicklung wieder etwas positiver beurteilt wird und vorläufig auch die Hoffnung mitschwingt, dass US-Präsident Trump Anreize für die amerikanische Wirtschaft schaffen wird, die zu einem höheren Wachstum des US-Marktes führen könnten. Ob das Fake-News sind, wird sich zeigen ;-).

Die Kautschukpreise haben ihre positive Entwicklung über das Jahresende hinaus fortgesetzt und notieren zwischenzeitlich, je nach Qualität, in einer Bandbreite von 1,90 USD bis 2.20 USD. An der Commodity Börse in Tokio (TOCOM) stieg der Kautschukpreis innerhalb des letzten Monats um weitere 13,43 % und innerhalb des letzten Jahres sogar um mehr als 85 %. Auch wenn das grundsätzlich eindrückliche Entwicklungen nach oben sind, sprechen die meisten Experten zwar noch nicht von einer nachhaltigen Trendumkehr, haben jedoch ihre Einschätzung des Preisverlaufs von negativ auf stabil bis positiv geändert. Die Zurückhaltung ist nachvollziehbar, denn obwohl die Nachfrage angezogen hat, ist man sich über die Gründe dafür noch uneinig. Der leichte wirtschaftliche Aufschwung in den Verbrauchermärkten USA und Europa, vor allem aber auch die weiterhin starke und solide Wirtschaftsleistung in China - dem größten Kautschukverbraucher weltweit - dürften tatsächlich die Haupttreiber der positiven Entwicklung sein. In Anbetracht der steigenden Kautschukpreise ist allerdings auch einzukalkulieren, dass große Verbraucher ihre Lager mit dem immer noch günstigen Kautschuk aufstocken und mit diesen Käufen ebenfalls die Preise nach oben drücken..

2016

Obwohl sich die Kautschukpreise im abgelaufenen Berichtszeitraum insgesamt nur leicht verbesserten und sich je nach Qualität vorwiegend in einer Bandbreite von 1.60 USD - 1.80 USD bewegten, hat sich das benutzte Vokabular in den einschlägigen Marktberichten, welche dieser Zusammenfassung zugrunde liegen, stark verändert. Anstatt schwache Nachfrage, heißt es jetzt mäßige Nachfrage oder es wird von „fester“ gesprochen und auch die Begriffe „höher“ und „zulegen“ tauchen mehr und mehr auf. Der erwartete Durchbruch über die 2 Dollar-Grenze ist zwar immer noch nicht gelungen, trotzdem ist festzustellen, dass die Kautschukpreise seit ihrem Tiefststand am Jahresanfang rund 35 % - 40 % zugelegt haben. Es sind vor allem die wieder optimistischer stimmenden chinesischen Wirtschaftsdaten und der effektiv leichte tägliche Nachfrageanstieg aus dem Reich der Mitte, welche diese Entwicklung hauptsächlich ausgelöst und getragen haben. In den vergangenen Wochen kam dazu, dass in den großen Anbaugebieten in Südostasien wetterbedingt sehr schlechte Erntevoraussetzungen herrschten.

Die Kautschukpreise können sich trotz widriger wirtschaftspolitscher Umstände auf einem leicht erholten Niveau halten. Sogar an der 2.00 US$ Marke wurde im Berichtszeitraum zwei-, dreimal gekratzt, ohne dass allerdings ein Durchbruch gelang. Insbesondere der Brexit, aber auch der Putschversuch in der Türkei verunsichern die Marktteilnehmer einer derzeit ohnehin fragilen globalen Wirtschaft. Auch wenn Rohstoffpreise, wie z. B. die Kautschukpreise, vor allem von der weltweiten konjunkturellen Lage abhängig sind, reagieren sie wie die meisten anderen Werte sensibel auf politische Ereignisse, deren wirtschaftliche Folgen klar negativ eingestuft werden. Oft kommt es in solchen Zeiten an den Märkten auch zu Spekulationen und einem damit einhergehenden Auf und Ab. Hinter den aktuellen Ereignissen haben sich die fundamentalen Marktverhältnisse nicht wesentlich verändert. Die Kautschuknachfrage nimmt zwar leicht zu, aber nach wie vor bedrängen die Käufer, aufgrund immer noch hoher Lagerbestände, die Märkte kaum. Insbesondere nicht in Asien, der größten und wichtigsten Verbraucherregion. Dazu kommt, dass in vielen Regionen zwischenzeitlich die produktionsschwache Winteringphase vorbei ist und wieder mehr Kautschuk in die Märkte gelangt.

Während dem Berichtszeitraum ist Bewegung in die Entwicklung der Kautschukpreise gekommen. Insgesamt schließen die Preise per Ende Mai, je nach Qualitätsstandard, zwischen 9 und 18 % höher ab als Mitte März zum Ende der letzten Berichtsperiode. Die Spitzen lagen allerdings mit über 25 % Zuwachs bei allen Kategorien deutlich höher als das jetzige Niveau. Die ausschlaggebenden Faktoren für die Veränderungen finden sich einerseits in einer tendenziellen Zuversicht, dass sich die globale wirtschaftliche Lage weiter entspannen und insbesondere Chinas Wirtschaft etwas mehr Fahrt aufnehmen könnte. Bedeutsamer dürfte jedoch gewesen sein, dass sich das Wintering in den größten Produktionsländern intensiver als in anderen Jahren gestaltete und deutlich länger wenig geerntet wurde. Gegen Ende des Berichtszeitraums hat sich die Lage vielerorts wieder normalisiert und die Erntetätigkeiten wurden hochgefahren, inklusive Erhöhung der Marktangebote und entsprechende Auswirkungen auf den Kautschukpreis. Es gilt derzeit abzuwarten, ob die erwähnte Zuversicht durch Fakten belegt wird oder andere Impulse das gegenwärtige Preisniveau stabil halten oder gar weiter nach oben bewegen können.
Um von einer Erholung oder Trendwende bei den Kautschukpreisen zu sprechen, ist es sicherlich noch zu früh. Es ist aber eine Tatsache, dass zu Beginn dieses Berichtzeitraums die Kautschukpreise je nach Qualitätsstandard einen ersten Sprung von zwischen 4 % und 12 % nach oben machten. Dies nachdem chinesische Investoren kräftig zugegriffen hatten, offenbar weil befürchtet wurde, dass die Talsohle endgültig durchschritten sei und die Kautschukpreise zur Erholung ansetzen könnten. Soweit kam es jedoch noch nicht, auch wenn sich die Preise immerhin auf einem leicht höheren Niveau stabilisieren konnten und zum Ende des Berichtszeitraums sogar nochmals zulegten. Die aktuellen Aussichten der globalen wirtschaftlichen Entwicklung, die belastenden Unruhen und Kriege in der arabischen Welt und die daraus resultierende Flüchtlingsproblematik und ihre Folgen für Europa drücken jedoch leider nach wie vor mächtig auf die Rohstoffpreise, allen voran auf das Erdöl, aber eben auch auf die Kautschukpreise. © TIMBERFARM
Rohstoffproduzenten benötigen weiterhin starke Nerven, Stehvermögen und die Fähigkeit, das Verhältnis der absehbaren künftigen Nachfrage und des dann zur Verfügung stehenden Angebotes nicht aus den Augen zu verlieren. Antizyklisches Denken und Handeln ist das Gebot der Stunde, denn zweifelsfrei steuert die weltwirtschaftliche Entwicklung in Richtung einer Phase, in der die Nachfrage, insbesondere auch nach Naturkautschuk, das Angebot deutlich übersteigen wird. Nicht bei allen, aber bei vielen Rohstoffen, allen voran Naturkautschuk, wird die Unterdeckung nachhaltig sein, denn der Aufbau neuer Kapazitäten benötigt viel Zeit. Wie lange es noch dauern wird, bis wir diese Kreuzung erreicht und durchquert haben, ist schwer vorauszusagen. Tatsache ist, dass wir sie im Berichtszeitraum weder durchquert noch gesehen haben. Die meisten Experten machen China dafür verantwortlich, auch wenn klar ist, dass das deutlich tiefere chinesische Wirtschaftswachstum viel mit dem Einbruch der chinesischen Exportwirtschaft zu tun hat, resp. mit der harzigen wirtschaftlichen Realität in den wichtigen Exportmärkten USA und Europa. Aber auch viele Rohstoff produzierende Schwellenländer, denen aufgrund der tiefen Rohstoffpreise die Erlöse wegbrechen, fallen als konsumstarke Märkte derzeit weg. Das Problem ist, dass das was für China gilt, auch für den amerikanischen oder europäischen Wirtschaftsraum zutrifft und ob China, USA oder Europa, die jeweiligen Binnenmärkte vermögen, den Exportrückgang nicht voll zu absorbieren. Das tönt nach Teufelskreis, ist aber keiner. Wir haben in der Vergangenheit schlichtweg zu viel produziert, zu viel gefördert, zu viel gebaut, etc. Und bevor es wieder vorwärts, respektive bei den Preisen aufwärts geht, muss diese allgemeine Überproduktion verbraucht und abgetragen werden. Dass dem so sein wird, ist eine Frage der Zeit - mehr nicht. © TIMBERFARM

2015

Die Kautschukpreise verharrten im Berichtszeitraum auf einem tiefen Niveau. Maßgebend ist das globale Wachstum, welches 2015 kleiner ausfällt als erwartet. Unter dem Strich vermag die anhaltende wirtschaftliche Erholung in Europa und den USA, die Abkühlung in den aufstrebenden Ländern nicht auszugleichen. Wie der Internationale Währungsfonds (IWF) Anfang Oktober bekannt gab, schätzt er die reale Zunahme der globalen Wirtschaftsleistung für 2015 neu auf 3.1 Prozent. Dies würde dem geringsten Wachstum seit der Finanzkrise entsprechen. Das Dilemma der Kautschukindustrie sind nach wie vor die Kapazitäten, welche in den letzten wirtschaftlichen Boomjahren zwischen 2005 und 2009 geschaffen wurden. Die damals für eine schnell wachsende Weltwirtschaft gepflanzten Kautschukbäume sind zwischenzeitlich mitten im Erntealter und treffen hier auf die derzeit nur langsam wachsende Realwirtschaft. Obwohl der Kautschukverbrauch aktuell sogar stärker wächst als die Weltwirtschaft und gleichzeitig das Wachstum der Kautschukanbauflächen zurückgeht, kann die aktuelle Nachfrage, das Angebot noch nicht voll absorbieren. Klar bleibt hingegen, wohin die Reise geht. Der weltweit wachsende Kautschukbedarf wird in absehbarer Zeit nicht mehr voll gedeckt werden können und die Nachfrage wird das Angebot deutlich übertreffen. Experten gehen davon aus, dass der damit einhergehende Anstieg des Kautschukpreises dauerhaft sein wird, weil einerseits Kautschukbaumkulturen vier bis sechs Jahre benötigen, um ins Erntealter zu kommen und weil andererseits das Anlegen von neuen Kautschukplantagen aufgrund der immer knapper werdenden Landressourcen zunehmend schwieriger wird. Gespannt ist man an den Märkten derzeit auf die Auswirkungen von Chinas Abrücken von der 1-Kind-Politik. Das wird auf die Realwirtschaft kurzfristig keinen Einfluss haben, könnte aber als Impulsgeber durchaus etwas bewegen. © TIMBERFARM
Das globale Wirtschaftswachstum, welches gemäß IMF/IWF (Internationaler Währungsfonds) für 2015 rund 3.5 % betragen wird - geprägt durch ein leicht besseres als erwartetes Wachstum in den marktwirtschaftlich organisierten Industrienationen, (advanced economies, z.B. USA, Europa, Japan u.w.m.) und einem leicht schwächeren Wachstum als erwartet in den Schwellenländern (emerging economies, z.B. China, Indien, Südostasien u.w.m. - wie auch das leicht beschleunigte Wachstum des weltweiten Kautschukverbrauchs im ersten Halbjahr 2015 haben bislang nicht auf die Entwicklung des Kautschukpreises durchgeschlagen. Nach wie vor sind die Rohstoff Überkapazitäten im Vergleich zum effektiven Wirtschaftswachstum nicht im Lot und drücken auf die Preise. Am stärksten davon betroffen ist der Ölpreis. Der Druck auf den Kautschukpreis ist im Vergleich dazu bedeutend moderater. Gemäß Experten muss davon ausgegangen werden, dass der Druck auf den Ölpreis und erdöl-basierte Produkte auch längerfristig hoch bleiben wird, während dem sich nachhaltige Rohstoffe, wie z.B. Holz oder Naturkautschuk etc. in Bezug auf ihre Preisentwicklung dem stetig steigenden globalen Wirtschaftswachstum angleichen werden. © TIMBERFARM
Die im letzten Bericht geäußerte Hoffnung auf die überfällige Trendumkehr des Kautschukpreises hat sich als zu optimistisch erwiesen. Zu viele negative Ereignisse und Fakten haben die Märkte im neuen Berichtszeitraum belastet und in der Folge die Preissteigerungen der ersten Sommerhälfte wieder neutralisiert. Ein besonders großes Gewicht kommt einmal mehr dem unter den Erwartungen liegenden chinesischen Wirtschaftswachstum zu. Wobei beim genauen Hinschauen nicht nur China das Problem ist. Chinas Wachstumsschwächen, insbesondere in Bezug auf den Kautschukmarkt, betreffen vor allem auch den Rückgang der chinesischen Exporte - und wenn China weniger exportiert, hat das primär mit den Schwächen der Regionen und Länder zu tun, die weniger importieren. In dieser Berichtsperiode fällt diesbezüglich der Rückgang der chinesischen Reifenexporte in die USA stark ins Gewicht, der zusätzlich noch dadurch belastet wird, dass die USA den Import von chinesischen Reifen mit höheren Importsteuern belegen wollen. Auch das vermutlich immer noch nicht ausgestandene Griechenland Debakel und dessen unklaren Folgen für die wirtschaftliche Stabilität und Prosperität der Eurozone haben die Kautschukmärkte, wie auch die meisten anderen Rohstoffmärkte, nachhaltig belastet. Zu diesen auf die Nachfrage wirkenden Faktoren kam vor allem gegen Ende dieses Berichtszeitraums die Tatsache dazu, dass das Kautschukangebot wieder anstieg, nachdem in zahlreichen Regionen Südostasiens eine lange und harte Winteringphase zu Ende ging. © TIMBERFARM
Ist es endlich soweit? Hat sich die schon lange erwartete Trendumkehr eingefunden? Liegt die Marktbereinigung hinter uns? Gerne würde man dies bejahen, denn immerhin entwickelten sich die Kautschukpreise während der gesamten Berichtsperiode nur in in eine Richtung, nämlich nach oben. Eines ist sicher, die größten Kautschuk produzierenden Länder, allen voran Thailand und Indonesien, aber auch Indien, haben unmissverständlich kommuniziert, dass sie bereit sind alles zu unternehmen, um den zu tiefen Kautschukpreis, wieder auf ein akzeptables Niveau zurückzubringen. Diese deutliche Ansage, im Verbund mit Ankündigungen diverser großer Kautschukproduzenten ihre Kontraktprämien markant zu erhöhen, hat in den letzten Wochen bewirkt, dass vor allem im Future Bereich viel investiert worden ist, insbesondere auch von mächtigen chinesischen Fonds. Kommt dazu, dass die Versorgungslage nach dem Wintering in weiten Teilen Südostasiens derzeit eher schlecht ist. Realistischerweise muss man jedoch anfügen, dass sich die globalen wirtschaftlichen Fakten nicht großartig verbessert haben - allerdings auch nicht verschlechtert. Es ist deshalb durchaus möglich, dass die an dieser Stelle schon mehrfach angesprochene Bereinigung der Kautschuksituation kombiniert mit einer effizienteren Preispflege durch die größten Produzenten langsam zu wirken beginnen. © TIMBERFARM
Die Preise für Naturkautschuk verharrten während den letzten Wochen im Großen und Ganzen auf dem gleichen tiefen Niveau. Nach wie vor fehlen, global gesehen, überzeugende Impulse, um einen nachhaltigen Aufwärtstrend auszulösen. Die Überkapazitäten sind immer noch zu markant und das chinesische Wirtschaftswachstum, welches außerdem für das erste Quartal 2015 auf 7 % herunter korrigiert wurde, kann dies derzeit nicht kompensieren. Im Gegenteil. Chinas Importe von Natur- und Synthesekautschuk fielen im Januar 2015 gegenüber Dezember 2014 um mehr als 27 %. Dass sich die Preise einigermaßen halten konnten, ist nicht zuletzt der gegenwärtigen Wintering Phase geschuldet, in der das Angebot und die Verfügbarkeit von Naturkautschuk eher schwächer ist. Analysten und Branchenkenner sind allerdings überzeugt, dass das gegenwärtig tiefe Preisniveau kaum mehr weiter absinken wird. In Anbetracht der derzeit tendenziell schwachen globalen, wirtschaftlichen Entwicklung ist aber nicht auszuschließen, dass der Kautschukpreis vorerst unter Druck bleibt. © TIMBERFARM
Die Kautschukpreise haben sich unter dem Strich während diesem Berichtszeitraum nicht sehr einheitlich bewegt. Der hier jeweils betrachtete und an der Singapore Exchange gehandelte Kautschuktyp RSS 3 hat um 4 %, von 1.75 $ auf 1.82 $ zugelegt. Die RSS 3 Qualität (RSS=Ribbed Smoked Sheets) ist ein sehr populärer, vor allem von Kleinbetrieben in Asien produzierter Kautschukstandard, der in der Reifenindustrie sowie für die Herstellung von Gummischläuchen und Schuhsohlen verwendet wird. Die hier ebenfalls als Referenzwert verfolgte SMR CV Qualität verlor im gleichen Zeitraum 5.6 % und fiel von 1.98 $ auf 1.87 $. Die SMR CV Qualität (SMR=Standard Malaysian Rubber) ist ein an der Malaysian Rubber Exchange gehandelter Latexstandard. SMR CV ist ein gängiges Standardprodukt, welches beispielsweise für die Herstellung von Stoßdämpfern, Förderbändern oder Armaturen eingesetzt wird. Diese kurzfristige kontroverse Entwicklung ist typisch für den nach wie vor angespannten Kautschukmarkt, der in den vergangenen Wochen von verschiedenen Seiten beeinflusst wurde. Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss hatten dabei die Ferien und Feiertage, welche Asien jedes Jahr rund um das Chinesische Neujahr erlebt (19. Februar). Die wirtschaftliche Lähmung, weit über China hinaus, ist ungleich größer, als wir sie in unseren Breitengraden beispielsweise während den Weihnachtsfeiertagen erleben. Kommt dazu, dass mit dem Chinesischen Neujahr vielerorts in Asien die Wintering Monate beginnen. Während dieser Zeit, die je nach Region bis in den April hinein anhält, wird die Kautschukproduktion infolge des schlechten Wetters heruntergefahren. Aufgrund der damit verbundenen Angebotsverknappung wird deshalb tendenziell mit einem Anstieg des Kautschukpreises in den nächsten Wochen gerechnet. Ob sich dieser durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Einerseits drücken die globalen, vor allem auch die gesamteuropäischen wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach wie vor schwer auf den Kautschukmarkt und andererseits bleiben bislang die erwarteten Impulse aus China hinter den Erwartungen zurück. © TIMBERFARM
Seit wir im Rahmen unserer zusammenfassenden Spezialausgabe “News und Highlights 2014” unseren letzten Preisbericht per Woche 50/2014 erstellt haben, sind nur vier Wochen vergangen. Viel hat sich in dieser mit Feiertagen gespickten Jahresübergangszeit nicht getan. In Bezug auf die schon lange erwartete Trendumkehr der Kautschukpreisentwicklung bleibt es deshalb weiterhin spannend. Auch wenn sich der Preis für Naturkautschuk seit Monaten auf einem tiefen Niveau bewegt, gab es in den letzten Wochen verschiedentlich Anzeichen, dass eine Erholung bevorstehen müsste. China ist wirtschaftlich gut unterwegs, auch wenn sich viele noch mehr erhofft hatten. Vor allem aber hat China - als weltweit größter Kautschukverbraucher - zwischenzeitlich seine großen Kautschuklagerbestände abgebaut und tritt dementsprechend zunehmend wieder mehr als Käufer am Markt auf. Die US-Wirtschaft steht ebenfalls gut da. Treibende Kraft ist der wiedererstarkte Privatkonsum. Diesen beiden Schwergewichten stehen andererseits zahlreiche Länder gegenüber, in denen eine Wirtschaftsflaute herrscht. Hinzu kommt das dritte Schwergewicht Europa, das nach wie vor darum kämpft eine stabile und erfolgreiche wirtschaftliche Einheit zu werden. Die politischen Unsicherheiten und wirtschaftlichen Ungleichheiten führen hier zur Fahrt mit angezogener Handbremse. Unter dem Strich bleibt eine Weltwirtschaft, in der in vielen Bereichen derzeit das Angebot tendenziell noch größer ist als die Nachfrage. Die Geschichte zeigt, dass sich diese Verhältnisse zyklisch abwechseln. Viele Analysten sind sich sicher, dass wir uns am Beginn einer solchen Wechselphase befinden. © TIMBERFARM

2014

Die schon seit langem erwartete Trendumkehr ist trotz der positiven Anzeichen, die in der letzten Berichtsperiode ausgemacht werden konnten, noch nicht eingetreten. Die Stimmung an den Kautschukhandelsplätzen blieb, wie an den meisten anderen Rohstoffbörsen ebenso, “bearisch” und die Verkäufer waren einmal mehr in der Überzahl. Weder die erstarkte US-Wirtschaft, in der sich insbesondere auch der Verkauf von Autos von einem Hoch zum nächsten steigert, noch die robuster als erwartete chinesische Wirtschaft, welche für das 3. Quartal 2014 ein Wachstum von 7,3 % auswies, vermochten die Sorgen, welche aktuelle weltpolitische Themen wie die Ukraine-Krise und der Krieg im Nahen Osten auslösen, verdrängen. Die für eine nachhaltige Erholung der Kautschukpreise notwendigen Korrekturen entwickeln sich nichtsdestotrotz weiter. Vor allem die chinesischen Lagerbestände, welche im vergangenen Jahr stark auf den Preis drückten, werden sukzessive abgebaut und fielen Anfang Dezember erstmals seit langer Zeit unter die 100.000 Tonnen Marke. Es wird deshalb davon ausgegangen, dass China als weltweit größter Kautschukverbraucher in Kürze wieder verstärkt am Markt als Käufer agieren wird. Für die nächsten Wochen gilt es allerdings auch zu berücksichtigen, dass in vielen asiatischen Produktionsländern Erntehochsaison herrschen wird. © TIMBERFARM
Sollte sich der Trend der letzten beiden Wochen dieser Berichtsperiode fortsetzen, wäre die schon lange erwartete Trendumkehr eingetroffen. Der Berichtszeitraum hatte allerdings erneut mit weiteren Abwärtsbewegungen begonnen. Nicht einmal die einsetzende Winteringphase in Anbaugebieten südlich des Äquators konnte dies zunächst verhindern. Außerdem trugen erneut Unsicherheiten über das tatsächliche Wirtschaftswachstum in China zur Preisinstabilität bei. Dann jedoch ging es Schlag auf Schlag. Der gut orchestrierte Zusammenschluss der größten Kautschuk produzierenden Ländern zu einer aktiven Allianz gegen den Preiszerfall einerseits sowie die offizielle Bestätigung der chinesischen Wachstumsquote von erstaunlich hohen 7,3 % gaben den Hauptausschlag für einen Stimmungswandel an den Rohstoff- und Kautschukbörsenplätzen. Selbstverständlich muss dieser Stimmungswandel nun zeitnah durch handfeste wirtschaftliche Entwicklungen gefestigt werden, damit sich der gegenwärtig positive Trend fortsetzen kann. © TIMBERFARM
Die Protagonisten der weltweiten Kautschukproduktion sind sich einig, die Trendumkehr in der Kautschukpreisentwicklung ist überfällig. Obwohl - wie auch der IRSG, der Kautschukweltverband, in seinem Halbjahresbericht festhält - die Nachfrage nach Naturkautschuk steigt, lassen positive Kautschukpreisentwicklungen weiterhin auf sich warten. Nicht einmal ein Produktionsrückgang von bis zu 2 Prozent in den größten Kautschukproduktionsländern, insbesondere auch beim größten Produzenten Thailand, wo Kleinbauern das Tappen wegen der mageren Marge vernachlässigen, hat bisher zu einer Trendkorrektur geführt. Die Tatsache, dass die meisten traditionellen Wirtschaftsregionen ihre Talsohlen hinter sich gelassen haben und die wichtigsten neuen Märkte in Asien und Lateinamerika, zwar langsamer als erwartet, aber immer noch mit einem jährlichen Wachstum von 5 bis 8 Prozent glänzen, genügt offenbar ebenfalls noch nicht, um die Phase der Marktbereinigung abzuschließen. Die Reduktion von Lagerbeständen in China und in den letzten Wochen auch in Thailand, wo die Regierung vor Jahresfrist im Rahmen einer Marktintervention große Bestände geäufnet hatte und jetzt offenbar die Hälfte davon auf den Markt geworfen hat, stellen derzeit die größten und hoffentlich auch letzten Negativereignisse in den Kautschukmärkten dar. TIMBERFARM sieht keinen Grund an den positiven mittelfristigen Trend- und Preisprognosen des IRSG zu zweifeln, zumal diese auch von zahlreichen anderen internationalen Institutionen (z.B. IMF = International Monetary Fund) bestätigt und gestützt werden. © TIMBERFARM
Ein kurzer Schub nach oben Ende Juni, der in den darauffolgenden Wochen wieder verpuffte, ist die Bilanz dieser Berichtsperiode. An den Kautschukmärkten war es in den letzten Wochen sehr ruhig. Erst in der ersten Augustwoche nahm das Handelsvolumen wieder etwas zu. Die geringen Aktivitäten lassen darauf schließen, dass in vielen Verbraucherländern nach wie vor Bestände abgebaut werden. Besonders ausgeprägt ist dieser Vorgang in China, welches weltweit über die größten Lagerbestände verfügt und seine Importe drosselt, um diese abzubauen. In den ersten sechs Monaten 2014 nahmen die chinesischen Importe “nur” um 8,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu, während ein Jahr zuvor die Zunahme noch über 26 % betrug. Solange diese Lagerbestandsbereinigungen weltweit, vor allem aber beim größten Verbraucher China, nicht abgeschlossen sind, wird der Kautschukpreis keinen nachhaltigen Schub nach oben erhalten. Dass dieser jedoch mittelfristig zu erwarten ist, zeigen die neuesten Zahlen des IRSG, des Kautschukweltverbandes. Der Naturkautschukverbrauch legt weiter zu, sogar mehr als erwartet. Der IRSG rechnet jetzt mit einer Zunahme von 3,9 % bis 4,1 % für das laufende Jahr. © TIMBERFARM
Drei Faktoren, die sich gegenseitig neutralisierten und in Schach hielten, haben die Kautschukmärkte in den letzten Wochen geprägt. Im Resultat verharrte der Kautschukpreis auf relativ tiefem Niveau mit einer kleinen Tendenz nach oben. Einerseits ist die Winteringphase in Südostasien vorbei und die Produktion hat wieder angezogen. Andererseits ist die chinesische Kautschuknachfrage nach wie vor schwach, obwohl die chinesische Regierung letzte Woche erneut bestätigte, dass sie ein Wirtschaftswachstum von 7 % bis 7.5 % als realistisch einstuft und alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen zur Erreichung dieser Zielsetzung ergriffen sind oder ergriffen werden. Drittens reagierten die Märkte nervös auf die politischen Unruhen in Thailand und die Spannungen zwischen China und Vietnam, welche durch die provokative Verlagerung einer chinesischen Ölplattform vor die vietnamesische Küste ausgelöst wurden. Vor dieser Kulisse verpufften sogar die positiven Signale aus den USA und Europa, wo die wirtschaftliche Entwicklung langsam wieder in Fahrt kommt. © TIMBERFARM
Die aktuelle Entwicklung des Kautschukpreises ist verhalten und von Unsicherheiten geprägt. Nebst der schwachen Nachfrage aus China, drückten vor allem Gerüchte aus Thailand die Preise im Berichtszeitraum nach unten. Offenbar wollte die thailändische Regierung die Kautschukbestände verkaufen (rund 200’000 Tonnen), welche sie im letzten Jahr im Rahmen einer Marktintervention gekauft hatte. Thailand’s Regierungsstellen dementierten dies zwar umgehend, aber der Schaden war bereits angerichtet. Auch die zu Ende neigende Wintering-Phase in etlichen Produktionsländern, resp. das jetzt wieder anziehende Angebot drückte auf den Kautschukpreis. Der globale Auto- und Reifenabsatz des ersten Quartals 2014 ist andererseits tendenziell positiv. Dieser Trend konnte sich bisher jedoch nicht auf die Kautschukpreise auswirken. Es ist somit nahe liegend, dass nebst technischen Bewegungen, nach wie vor eine Marktbereinigung stattfindet. Dass die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass eine Preistrendumkehr unmittelbar bevorsteht, bestätigte kürzlich auch die IRSG Verbandsvorsitzende, Mrs. Sheela Thomas, welche auch dem Indian Rubber Board vorsteht. Sie meinte: “There are concerns in all segments of rubber sector on the current situation of low prices for rubber. But history teaches us that growth of rubber industry has always been cyclical and a recovery is imminent." (Die gegenwärtig tiefen Preise beschäftigen alle Bereiche der Kautschukindustrie. Aber die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass die Kautschukentwicklung zyklisch verläuft - eine Erholung steht unmittelbar bevor.) © TIMBERFARM
Der Blick auf die Entwicklung des Kautschukpreises über die letzten fünf, sechs Wochen ist ermutigend. Ist es schon der Anfang einer nachhaltigen Erholung oder sogar eine Trendwende? Dafür ist es noch zu früh. Tatsache ist jedoch, dass der Kautschukpreis während der Berichtsperiode Woche für Woche ein wenig nach oben geklettert ist. Und dies obwohl ein überaus wichtiger Faktor eher dagegen gesprochen hätte - China. Zwei konkrete Fakten, welche normalerweise die Märkte beunruhigen, lassen sich nicht ignorieren. Der größte Verbraucher von Naturkautschuk ist wirtschaftlich deutlich schwächer unterwegs als erwartet und das schlug in den letzten Wochen auch auf die chinesischen Kautschukimporte durch. Und dass das Land fast 350’000 Tonnen Naturkautschuk an Lager hat, könnte durchaus so interpretiert werden, dass die Zurückhaltung im Import vorläufig bestehen bleibt. Dass die Preistendenz trotzdem auf leichte Erholung steht, ist deshalb eine gute Nachricht. Daran ändert vorerst auch nichts, dass in einigen Ländern Südostasiens derzeit immer noch das Wintering andauert und das Angebot entsprechend kleiner ausfällt. Dennoch gilt es jetzt abzuwarten, wie sich die Marktsituation im April und Mai, wenn die Produktion überall wieder hochgefahren ist, entwickelt. © TIMBERFARM
Die Kautschuk Preisentwicklung während der Berichtsperiode kann als Seitwärtsentwicklung mit einem leicht negativen Touch charakterisiert werden. Sie wurde vor allem durch die folgenden Faktoren geprägt: China hat einerseits immer noch große eigene Lagerbestände und agiert deshalb zurückhaltend an den internationalen Märkten. Diese Zurückhaltung wurde durch die einwöchigen Feierlichkeiten rund um das chinesische Neujahr zusätzlich verstärkt (Chinesisches Neujahr: 31. Januar 2014 - Beginn des Jahres des Pferdes). Weiterhin haben auch die bereits bekannten chinesischen Wirtschaftsdaten an den Märkten keine Begeisterung ausgelöst. China schließt das Jahr 2013 mit einem Wachstum von 7.7 % ab und erwartet für das Jahr 2014 ein Wachstum von 7.5 %. Die globalen Märkte hatten mehr erwartet und reagierten dementsprechend frustriert. Nüchtern betrachtet, gibt es dafür allerdings kaum Gründe. Dass das Wirtschaftswachstum Chinas etwas moderater verläuft als sich viele erhoffen, ist in Anbetracht der Tatsache, dass China als Exportland auf starke Wirtschaftspartner angewiesen ist, nachvollziehbar. Oder anders gesagt, China allein kann es nicht richten. © TIMBERFARM
Über die Jahresendwochen bewegten sich die Kautschukmärkte vorwiegend seitwärts und wegen der zahlreichen Feiertage auch eher träge. Auch die Handelsvolumen waren in den letzten Wochen deutlich geringer. Nichtsdestotrotz waren verschiedene Faktoren am Seilziehen der Märkte beteiligt. Nicht für Euphorie sorgten die anhaltenden Unruhen in Thailand - einem der weltweit größten Kautschukproduzenten - auch wenn die Kautschukproduktion im Lande selber bisher nicht betroffen ist, vor allem wohl deshalb, weil sie weit weg von der Hauptstadt stattfindet. Im weiteren scheiden sich weiterhin die Geister, ob der wirtschaftlichen Prosperität von China ein Ende bevorsteht. Immerhin hat das Land von Januar bis November 2013 im Vergleich zur gleichen Vorjahresperiode um 8.2 % zugelegt und insgesamt 2.13 Mio. Tonnen Naturkautschuk importiert. Obwohl auch andere Daten aus China durchaus auf eine anhaltend gute wirtschaftliche Entwicklung hinweisen, bereiten die großen Lagerbestände des Landes Kopfzerbrechen und der eine oder andere Analyst zweifelt wieder daran, ob das Wachstum wirklich ausreicht, um diese Bestände abzubauen. So geht es hin und her - und es können sich kaum deutliche Trends entwickeln. © TIMBERFARM

2013

Viele Seitwärtsbewegungen prägen den Berichtszeitraum. Es fehlen entscheidende Inputs, so dass sich die Märkte kaum bewegten. Einzig das währungspolitsche Seilziehen und die historische Zinssenkung des Leitzinses durch die EZB auf 0.25 % sorgten - allerdings mehrheitlich abseits der Kautschukhandelsplätze - für Bewegung. Kein Wunder, der EURO verlor fast 3 % an Wert. Die zwei Welten, welche sich derzeit in der Waage halten, sind auf der einen Seite die USA, deren Konsum stark angezogen hat, die Eurozone, deren Sparpolitik zwar erst an wenigen, dafür aber an wichtigen Orten zu Erfolgen führt und Japan, dessen Steuer- und Geldmarktpolitik das Land wieder auf den Wachstumspfad zurückführte. Auf der anderen Seite die asiatische Region, allen voran China, gefolgt von Indien. Dort ist das Wachstum in den letzten Monaten rückläufig. Was unter dem Strich bleibt, löst im Augenblick keine Impulse aus, weder nach oben, aber auch nicht nach unten, so dass die zu beobachtende Seitwärtsbewegung resultiert. © TIMBERFARM
Auch wenn ein klarer Aufwärtstrend derzeit noch von etlichen globalwirtschaftlichen Zwischenfällen und Unsicherheiten zurückgebunden wird - zum Schluss der Berichtsperiode durch den drohenden Finanzkollaps der USA - deuten zahlreiche Frühindikatoren auf eine wirtschaftliche Trendwende hin. Einerseits kommt China als Konjunkturlokomotive wieder in Fahrt, andererseits kurbeln die Amerikaner ihre ohnehin bereits anziehende Wirtschaft weiterhin mit sehr günstigem Geld an und auch in der Eurozone mehren sich gute Wirtschaftsnachrichten. Der Baltic Dry Index, der die Entwicklung der Frachtraten in der Containerschifffahrt misst und als zuverlässiger Konjunkturindikator gilt, untermauert die positiven Einschätzungen zahlreicher Analysten. In den vergangenen Monaten sind die Charterraten kräftig gestiegen, was ein Zeichen daür ist, dass der Welthandel stärker in Gang kommt. Der Index bewegt sich mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit Ende 2011. © TIMBERFARM
Chinas wirtschaftliche Entwicklung ist für viele Branchen ein ausschlaggebender Faktor. So auch für die Auto- und Reifenindustrie und damit ebenfalls für die gesamte Kautschukindustrie. Als China vor wenigen Monaten seine Wachstumsprognosen für 2013 auf 7 % herunterdrosselte, tendierten die Kautschukmärkte schnell und deutlich nach unten. Nicht ganz so dynamisch, aber trotzdem klar nach oben, reagierten die Kautschukbörsenplätze in den letzten Wochen auf die in China publizierten realen Wirtschaftsdaten - die sind nämlich samt und sonders besser als erwartet. Auch die neuesten Entwicklungen der nordamerikanischen Wirtschaft tragen zum stabileren, ja schon fast bulligen Marktgeschehen dieser Tage bei. Bei den Preissprüngen von bis zu 6 % muss allerdings auch mitberücksichtigt werden, dass derzeit in vielen asiatischen Regionen ausgiebige Regenfälle die Produktion auf mäßigem Niveau halten. © TIMBERFARM
Der halbjährlich erscheinende, makroökonomische Ausblick für die Kautschukindustrie - basierend auf dem aktuellen IMF-Wirtschaftsausblick - ist unverändert positiv und geht für den Zeitraum von 2014 bis 2022 von einem jährlichen Nachfragewachstum von 4.5 % aus. Das sind 0.8 % mehr als der langjährige Durchschnitt von 3.7 %. Für das laufende Jahr 2013 prognostiziert der Bericht ein Wachstum von 3.9 %. Der positive Nachfragetrend wird sich erst ab 2014 substanziell und nachhaltig auf den Kautschukpreis auswirken. Solange wird es mindestens noch dauern, bis die Nachwirkungen aus der globalen Banken- und Schuldenkrise ausgestanden sind. Die abgelaufene Berichtsperiode, welche durch sehr ruhige physische Märkte geprägt ist, bestätigt diese Einschätzung. Auch die Signale von FED und EZB, welche weiterhin auf eine lockere Geldpolitik setzen, vermochten nur kleine Akzente zu setzen, da gleichzeitig China seine Wachstumsprognosen für 2013 auf 7 % senkte. © TIMBERFARM
Die derzeit wichtigsten Faktoren, welche das Marktgeschehen in diesen Wochen beeinflussen, sind einerseits das wieder steigende Angebot nach Beendigung des Winterings und andererseits die nach wie vor eher träge Kautschuknachfrage an den internationalen Märkten. Die zahlreichen, sich auf konjunkturellem Vormarsch befindlichen Wirtschaftsräume in Asien, Lateinamerika und Teilen von Afrika werden von den immer noch harzig laufenden wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa und den USA zurückgebunden. Auch wenn die Signalgeber in Europa und den USA, z. B. EZB Präsident Draghi oder Federal Reserve Board Präsident Bernanke, noch keineswegs euphorisch klingen, lassen ihre Aussagen darauf schließen, dass das Gröbste überstanden ist und wir uns in Richtung stabiler und moderat wachsender Verhältnisse bewegen. © TIMBERFARM
In einer vor Kurzem veröffentlichten Einschätzung der Rohstoffexperten der Commerzbank wird sich der Kautschukpreis mittelfristig positiv entwickeln, da es sich um ein konjunkturabhängiges Wirtschaftsgut handle. Ähnlich wie viele Fachleute am WRS 2013 vertreten auch die Commerzbank Experten die Meinung, dass das Wachstum in den Schwellenländern langfristig stark bleiben wird, die Konjunktur in den USA und Europa anziehen und daraus insgesamt ein höheres globales Wachstum resultieren wird. Im Augenblick weist die relativ stabile Bandbreite des Kautschukpreises auf mittelprächtigem Niveau, die jetzt bereits mehrere Monate anhält, darauf hin, dass die positiven Entwicklungen in Asien und Lateinamerika die derzeitigen wirtschaftlichen Stotterleistungen der USA und der EU ausgleichen. Der abgelaufene Berichtszeitraum wird außerdem geprägt durch eine gewisse Handelsträgheit infolge der Kumulierung zahlreicher Feiertage in vielen Kautschuk produzierenden und verarbeitenden Ländern. © TIMBERFARM
Ausgeprägte Seitwärtsbewegungen und ein leicht negativer Allgemeintrend prägten den abgelaufenen Berichtszeitraum. Man kann es kaum anders sagen, aber es stehen global gesehen derzeit zu viele Dinge im Argen, als dass sich die Rohstoffmärkte und insbesondere auch der Kautschukmarkt “bullig” bewegen könnten. Die wichtigsten globalen Ereignisse, welche in den vergangenen Wochen auf den Märkten lasteten, waren einerseits die Ankündigung der US Notenbank, die wirtschaftlichen Förderprogramme nicht weiterführen zu wollen und andererseits die “Zypernkrise”, welche dazu führte, dass vielerorts die Gesundung des europäischen Wirtschaftsraumes erneut in Frage gestellt wird. Marktspekulanten nehmen in solchen Situationen ihre Gewinne mit, was zu entsprechend negativen Kurskorrekturen führt. Auch nicht geholfen haben Gerüchte über größere Lagerverkäufe aus China. Preisstabilisierend wirkte auf der anderen Seite die physische Angebots- und Nachfragesituation. Durch das eingesetzte Wintering in vielen asiatischen Produktionsländern, verknappte sich das Angebot teilweise massiv. Im Augenblick gilt es abzuwarten, wie die globalen Unternehmen, insbesondere die Auto- und Reifenindustrie effektiv ins Jahr 2013 gestartet sind, resp. wie ihre Quartalsabschlüsse aussehen. © TIMBERFARM
Mit einer fulminanten Preisentwicklung zum Jahresauftakt - zwischen 5 - 7 %, teilweise sogar 10 % - und einer tendenziellen Festigung der Preise auf dem höheren Niveau, starteten die Kautschukmärkte positiv ins neue Jahr. Die Hintergründe für die aktuelle Lage liegen einerseits in den besser als erwarteten Verbraucher- und Wirtschaftsdaten aus China. Die chinesische Volkswirtschaft hat im 4. Quartal 2012 um 7.9 % zugelegt. Im Januar 2013 stieg Chinas Import von Naturkautschuk um 39.5 % auf 265’000 Tonnen. Dazu gesellten sich optimistischere Töne aus dem US-Markt und die Entspannungstendenz der europäischen Schuldenkrise. Inwieweit in den nächsten Wochen die Fest- und Ferientage rund um das Chinesische Neujahrsfest, welche in der Regel zu einem kurzfristigen Nachfragerückgang führen, die aktuelle Preisentwicklung beeinflussen werden, bleibt abzuwarten. Denn auf der anderen Seite wird die anlaufende Wintering Saison, in welcher die Kautschukproduktion in einigen Produktionsländern stark zurückgefahren werden muss, ebenfalls auf die Märkte wirken. © TIMBERFARM
Nochmals Erfreuliches zum Jahresende was die Entwicklung des Kautschukpreises betrifft. Die Kurse der verschiedenen Kautschukqualitäten haben auf allen Handelsplätzen zugelegt, teilweise sogar kräftig. Die positiven Stimmungen, welche zu dieser Entwicklung führten, sind auf gestiegene Konjunkturentwicklungen in den USA und in China zurückzuführen. Auch wenn die Handelsaktivitäten über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage vielerorts bescheiden waren, hatten insbesondere die positiven Produktionsdaten aus China eine nachhaltige Wirkung. Dass die Kautschukproduktion in Thailand und anderen südostasiatischen Produktionsgebieten aufgrund des schlechten Wetters derzeit nicht besonders gut ist und das Angebot tiefer als gewöhnlich ausfällt, trägt allerdings auch zur aktuellen Preisentwicklung bei. Unter dem Strich ist derzeit jedoch vorsichtiger Optimismus gerechtfertigt. Ein sich weiter stabilisierender europäischer und amerikanischer Wirtschaftsraum und eine wieder stärker wachsende Konjunktur in China und ganz Asien, dürften die entscheidenden Faktoren für eine weitere positive Preisentwicklung im Jahre 2013 sein. © TIMBERFARM

2012

Der marktwirtschaftliche Grundtenor für den abgelaufenen Berichtszeitraum kann mit “Angebot = befriedigend bis gut” und “Nachfrage = verhalten” beschrieben werden. Verschiedene zusätzliche Faktoren haben diesen Grundtenor jedoch beeinflusst und zu einer Auf- und Abbewegung geführt. Zuerst wirkten ab Mitte Oktober die Marktinterventionen der Regierungen von Thailand, Indonesien und Malaysia und führten teilweise zu Preisanstiegen von bis zu 25 %. Dann folgte eine Phase, in der viele Anleger von Gewinnmitnahmen profitierten, was die Preise wieder ins Rutschen brachte. Schlussendlich prognostizierte die HSBC in ihrem PMI-Index (Hersteller-Index), dass die schwächste Phase in China überstanden sei, was dem Markt wiederum Auftrieb verlieh. Infolge der schwachen und bescheidenen wirtschaftlichen Entwicklungen und Aussichten in zahlreichen Ländern Europas sowie den USA richtet sich der Blick stark nach Asien, insbesondere nach China. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung von China schon euphorischer gefeiert wurde, weisen verschiedene Faktoren nach wie vor auf ein starkes Wachstum hin. So beispielsweise die Tatsache, dass China in den ersten 9 Monaten des Jahres 9.6 % mehr Naturkautschuk importierte als im gleichen Vorjahreszeitraum. © TIMBERFARM
Der verhaltene positive Ausblick, welchen wir in der letzten Kautschuk News Ausgabe vorgeschlagen haben, bewährt sich. Im Berichtszeitraum sind die wichtigsten Kautschukpreise leicht bis teilweise deutlich nach oben gestiegen. Man darf jedoch die Ursachen nicht aus den Augen verlieren. Die Schlechtwetterperiode in vielen Teilen Südostasiens führt in diesen Monaten zu einer Verknappung des Angebots und damit zu höheren Preisen. Vorsicht ist jedoch angebracht, denn in den kommenden Wochen und Monaten wird sich die Wettersituation erfahrungsgemäß wieder verbessern. Als weiterer Preistreiber fungierten in den letzten Wochen die unerwartet guten Produktionszahlen aus den USA. Sollte sich dieser US Trend allerdings fortsetzen, könnte die aktuelle Aufwärtsbewegung weiter davon profitieren. © TIMBERFARM
Der Berichtszeitraum ist geprägt durch den Ramadan, die Ferienzeit und die nach wie vor herrschende Angst vor einer weltweiten Rezession bedingt durch die Schuldenkrise in Europa. Die mehrheitlich guten Zahlen aus dem asiatischen Raum sowie Marktinterventionen der Regierungen von Thailand, Malaysia und Indonesien vermochten wohl die Märkte phasenweise zu beruhigen, für eine nachhaltige Trendumkehr reichte es allerdings bislang nicht. Die einschlägigen Prognosen und Marktkommentare für die kommenden Monate bleiben verhalten bis positiv. © TIMBERFARM
Die Entwicklungen im Berichtszeitraum beginnen mit guten und eindrücklichen Zahlen aus China, welches im Mai 50 % mehr Naturkautschuk importierte als im Vorjahresmonat und bereinigt für die ersten 5 Monate des laufenden Kalenderjahres ein Plus von 7.4 % gegenüber der gleichen Vorjahresperiode aufweist. Eine, wohl erst bescheidene, dafür umso wichtigere Trendumkehr an den Kautschukmärkten war denn auch die Folge dieser Nachricht. Der Wahlausgang in Griechenland und die damit einhergehende Erleichterung vielerorts in Europa trugen ebenfalls zu dieser Entspannung bei. Nichtsdestotrotz bleibt die Lage angespannt. Die großen finanzpolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa und in den USA deuten weiterhin daraufhin, dass sich die Märkte in naher Zukunft tendenziell zurückhaltend und eher ruhig entwickeln werden. © TIMBERFARM
Wie auf der Grafik unschwer zu erkennen ist, verlief die Kautschukpreisentwicklung im Berichtszeitraum in zwei Phasen. In den ersten Wochen ruhig und seitwärts infolge der immer noch fortwährenden Winteringphase in vielen Produktionsgebieten sowie reduzierten Aktivitäten aufgrund einiger Börsenfeiertage. Bereits sichtbar, jedoch die Auswirkungen eines schwächer werdenen Euros und den sich abzeichnenden neuen wirtschaftlichen Turbulenzen in der gesamten Eurozone nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland. Der dadurch begründete Nachfragerückgang kollidierte in den folgenden Wochen mit einer langsam steigenden Angebotszunahme, da in den Anbaugebieten nördlich des Äquators die Winteringphase zu Ende ging. Bei Händlern eher umstritten, dafür aber mit einer festigenden Wirkung auf die Preisentwicklung, war die Ankündigung der thailändischen Regierung in der Woche 22 durch den Kauf von 10’000 t auf dem Markt zu intervenieren. © TIMBERFARM
Der Kautschukpreis hat sich im Berichtszeitraum vorwiegend seitswärts bewegt. Die durchzogenen Konkjunkturnachrichten aus den USA, die tendenziell eher zurückhaltenden wirtschaftlichen Aussichten in China sowie die wieder aufflammenden Fragen nach nachhaltigen Lösungen für die EU Schuldenkrise wirken derzeit preishemmend. Stabilisierend wirkt andererseits die Tatsache, dass in verschiedenen Anbauregionen die erntearmen Wintering Monate begonnen haben. In China stiegen die Importe in den ersten drei Monaten dieses Jahres um insgesamt 2.5 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. In Anbetracht der gleichzeitig veröffentlichten Zahlen und Prognosen der chinesischen Autoindustrie, welche durchwegs positiv bis euphorisch klingen, enttäuscht diese geringe Zunahme an Kautschukimport. Es ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten Wochen ein Nachholbedarf bemerkbar machen wird, welche die gegenwärtige Seitwärtsentwicklung wieder nach oben drückt (siehe auch Kautschukpreisprognosen von Continental). © TIMBERFARM
Der Kautschukpreis der Richtqualität RSS3 an der SGX (Rohstoff- und Terminbörse Singapur) hat im Berichtszeitraum um 20.71 % zugelegt und ist von *USC 334.10 auf USC 403.30 gestiegen. Die Preisentwicklung während den ersten zehn Wochen des Jahres 2012 wurde im Wesentlichen durch vier Faktoren geprägt. 1. In verschiedenen Produktionsregionen setzte die Wintering Phase ein, in welcher aufgrund der Wettersituation weniger Kautschuk geerntet wird. Dies führt jeweils zu einem Angebotsrückgang, der sich preissteigernd auswirkt. 2. Nach einem kurzfristigen Nachfragerückgang in China rund um die Feiertage des “Chinese New Year” zog die Nachfrage kontinuierlich an und stabilisierte den Kautschukpreis auf dem gegenwärtigen Niveau. 3. Die globalen wirtschaftlichen Aussichten, insbesondere auch getrübt durch die Schuldenkrise in Griechenland, lasteten in den ersten Jahreswochen recht schwer auf dem Kautschukpreis. 4. Nach Interventionen am Kautschukmarkt durch die Thailändische und Malaysische Regierung stieg der Kautschukpreis Anfang Februar um etliche Punkte. Für die darauffolgende positive Preisentwicklung auf einem Niveau von über 400 USC sind vor allem die Aufhellungen am globalen Wirtschaftshorizont sowie die vorläufige Lösung der Griechenlandkrise verantwortlich. *USC = US Dollar Cents © TIMBERFARM