slide3-text-bg-green.png') }}
IMMOBILIEN UND ROHSTOFFE
slide3-text-bg-white.png') }}
Immobilien und Rohstoffe sind Geschäftsfelder mit kontinuierlich steigender Nachfrage,
weil sie fundamentale menschliche Bedürfnisse in den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Nahrung,
Gesundheit und Mobilität erfüllen. Sie ermöglichen Diversifikation, steigen im Wert,
sind weitgehend inflationsresistent und profitieren von globalen Wirtschaftstrends.
slide1-text-bg-green.png') }}
slide2-text-bg-white.png') }}
REAL ESTATE
Während TIMBERFARM-Real-Estate in Deutschland primär auf Wohn- und Gewerbeimmobilien
Rentabilität oder strategischen Mehrwert ausgerichtet.
fokussiert ist, sind internationale Transaktionen des Unternehmens hauptsächlich auf hohe
slide1-text-bg-green.png') }}
slide2-text-bg-white.png') }}
ROHSTOFFE
Die Produktion, Verarbeitung und der weltweite Handel mit nachwachsenden Agrarrohstoffen
stehen im Zentrum des TIMBERFARM-Rohstoffgeschäfts.

IRSG – World Rubber Summit 2021

Der World Rubber Summit 2021 (WRS), organisiert durch den Kautschukweltverband IRSG sowie die Elfenbeinküste als Gastgeber, wurde vom 8. bis 11. Juni unter der Maxime Inklusivität, Nachhaltigkeit und Wachstum in der Normalität von morgen virtuell durchgeführt.

Auch wenn das persönliche Networking – normalerweise ein wichtiger Aspekte dieses jährlichen Events, bei dem sich die Verantwortlichen von rund drei Viertel des jährlichen globalen Umsatzes der Kautschukindustrie (über 300 Milliarden Dollar) zum Lernen, Diskutieren, aber auch zum Aushandeln von Verträgen treffen – im Online-Rahmen etwas weniger im Vordergrund gestanden hat, ist den Gastgebern und Organisatoren ein eindrücklicher und interessanter Anlass gelungen.

Das TIMBERFARM-Management hat an dieser Standortbestimmung teilgenommen und fasst die beiden wichtigsten Themenkreise und Erkenntnisse so zusammen:

1. Elfenbeinküste: Wieso in der Elfenbeinküste investieren? Was sind die Stärken, Chances, Herausforderungen und Leistungen dieses Landes in Bezug auf die Kautschukindustrie?

Wichtige Stimmen dazu: Jerome Patrick Achi, Premierminister der Elfenbeinküste; Kobenan Kouassi Adjoumani, Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Elfenbeinküste; Aly Toure, ständiger Delegierter der Elfenbeinküste für Rohstofffragen; Roel van Poppel, CEO AtSource, Olam International; Koffi Konan Albert, stellvertretender Generalsekretär des ivorischen Kautschukverbands, APROMAC; Olivier Martin, Generaldirektor SCC SOCFIN; Marc Genot, CEO Ghana Rubber Estate

Die Elfenbeinküste ist der größte afrikanische Kautschukproduzent und verfolgt das wirtschaftspolitische Ziel, diesen Sektor weiter auszubauen und zeitnah die Produktionsmenge von derzeit jährlich einer Million Tonnen zu verdoppeln. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Elfenbeinküste den WRS des Vorjahres 2020 in Abidjan ausrichten würde. Dieser Anlass musste coronabedingt jedoch auf 2021 verschoben werden. Da weltweit die Inzidenzwerte zu Jahresbeginn leider wieder gestiegen sind, hat der IRSG gemeinsam mit der Regierung der Elfenbeinküste als Ausrichter entschieden, den diesjährigen WRS nicht erneut zu verschieben, sondern ihn erstmalig und ausnahmsweise als virtuelles Event durchzuführen. Nicht ausfallen lassen wollte man den WRS, da er für die gesamte Branche zu wichtig ist, und nur ausnahmsweise virtuell durchführen, da sich die gesamte Branche darüber einig ist, dass nichts über den persönlichen und direkten Austausch geht. Die Vertreter der Elfenbeinküste zeigten im Rahmen der Eröffnungsveranstaltungen, wohin die ivorische Reise in Bezug auf Kautschuk gehen wird. Da TIMBERFARM seit rund drei Jahren in diesem Land sehr aktiv und vor Ort tätig ist, sind die diesbezüglichen Ausführungen besonders genau verfolgt worden.

- Die Agrarwirtschaft steht im Zentrum der wirtschaftlichen Entwicklung der Elfenbeinküste. Das Land ist sich seines Reichtums an natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen bewusst und will diesen mit einer motivierten, gut ausgebildeten und fair bezahlten arbeitenden Bevölkerung weiterhin nachhaltig nutzen.

- Eine Transformation von der reinen Agrarproduktion hin zur Agrarindustrie, um sich einen größeren Anteil an der Gesamtwertschöpfung zu sichern, ist das erklärte kurz- bis mittelfristige Ziel der ivorischen Politik.

- Die Tatsache, dass sich die Elfenbeinküste in den letzten Jahren zum größten afrikanischen und viertgrößten globalen Kautschukproduzenten hochgearbeitet hat, bestätigt die Rolle, welche die Elfenbeinküste künftig im Kautschuksektor zu spielen gedenkt.

- Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Elfenbeinküste auch bei zahlreichen weiteren Rohstoffen in der obersten Produktionsliga mitspielt, insbesondere beim Kakao, bei dem das Land Weltmarktführer ist, oder auch bei Bananen, Ananas, Palmöl, Rohrzucker oder Nüssen.
 
- Die klare Fokussierung auf die Agrarwirtschaft und die Agrarindustrie wird nicht nur durch ideale bioklimatische Verhältnisse begünstigt. Die Schaffung von attraktiven und rechtssicheren wirtschaftspolitischen Verhältnissen steht schon seit über einem Jahrzehnt im Zentrum der politischen Entwicklung. Das durchschnittliche jährliche Wirtschaftswachstum von rund acht Prozent während der letzten Dekade belegt dies eindrucksvoll.


2. Aufschwung, Nachhaltigkeit, Wachstum im Zeitalter von Digitalisierung, Globalisierung und Klimawandel: Wie gelingt es, den Aufschwung nach der Pandemie nachhaltig und inklusiv zu bewerkstelligen?

Welche Maßnahmen erfordert der Klimawandel? Sind wir auf dem richtigen Weg und haben wir die Herausforderungen der Digitalisierung und Globalisierung unter Kontrolle?
Wichtige Stimmen dazu: Johan Kieft, Lead Technical Advisor und Leiter des Sekretariats der UN-Umweltprogramme; Peter Handley, Referatsleiter Industrie und Rohstoffe der Europäischen Kommission; John Baffes, Senior Economist der Weltbank; Dr. KN Raghavan, Vorsitzender und Executive Director, Rubber Board Indien; Dr. Lekshmi Nair, Leiterin der Abteilung Wirtschaft und Statistik, IRSG; Rajiv Budhraja, Generaldirektor des Verbandes der indischen Automobilreifenhersteller; Lihui Sun, Direktor Chinesische Handelskammer für Metalle, Mineralien und Chemikalien; Dr. Widyantoko Sumarlin, stellvertretender Vorsitzender des indonesischen Kautschukverbands; Rubi Lambert, Manager für Nachhaltigkeitsstandards, UNCTAD, Vereinte Nationen; Farah Miller, CEO Helixtap Technologies; Stefano Savi, Direktor GPSNR; Dr. Robert Nasi, Generaldirektor Center for International Forestry Research, CIFOR; Dr. Frederic Gay, Wissenschaftler im Zentrum für Agrarforschung und internationale Zusammenarbeit, CIRAD; Fazilet Cinaralp, Generalsekretärin des Verbands Europäische Reifen- und Gummihersteller, ETRMA; Mary Xu, Vorsitzende des Verbands der chinesischen Kautschukindustrie, CRIA; Anne Forristall Luke, CEO Amerikanischer Verband der Reifen- und Kautschukindustrie, USTMA; Salvatore Pinizzotto, Generalsekretär IRSG

Auf der Basis von Inklusion und nachhaltigem Wachstum den Blick in die Zukunft zu richten, stand im Mittelpunkt des virtuellen WRS 2021. Die Welt erlebt zu Beginn dieses Jahrzehnts tragische Verluste an Menschenleben und eine der schlimmsten Wirtschaftskrisen der Geschichte. Jahrzehntelange Fortschritte bei der Armutsbekämpfung werden zurückgeworfen, die Schwächen der wirtschaftlichen und sozialen Systeme in vielen Ländern aufgedeckt. Verbesserungen, Veränderungen, Transformation sind notwendig – auch in der Welt des Kautschuks. Neue Mobilität, Klimawandel, Digitalisierung und die Entwicklung hin zur „grünen Wirtschaft“ gehören zu den treibenden Kräften, die die Zukunft der weltweiten Kautschukindustrie bestimmen werden. Wie alle Beteiligten zusammenarbeiten können und müssen, um einen echten Wandel hin zu mehr sozialverantwortlicher Produktion sowie einem fairen, inklusiven und nachhaltigen Wachstum zu gewährleisten, ist im Rahmen der verschiedenen Referate und Diskussionen von allen Seiten beleuchtet worden.

- Die Herausforderungen, aus der Coronakrise heraus und wieder auf Kurs zu kommen, dürften viele Marktteilnehmer stärker beschäftigen als bisher angenommen, weil die Welt nach der Krise vermutlich doch nicht mehr ganz gleich funktionieren wird wie vorher. Das Arbeitsverhalten (Homeoffice, virtuelle Meetings statt Vor-Ort-Termine etc.) und die damit verbundene Mobilität beispielsweise wird nur langsam, wenn überhaupt, wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Gleichzeitig ist die Wirtschaft damit konfrontiert, dass die Konsumenten immer höhere Ansprüche an die Nachhaltigkeit der Produkte, die sie erwerben und konsumieren möchten, stellen. Eine Verschnaufpause wegen des Virus gibt es nicht. Dazu kommt, dass die Politik laufend die Vorgaben für eine klimaschonende und möglichst CO2-neutrale Produktion verschärft. Auch hier ist keine Entspannung in Sicht. All das heißt unter dem Strich: Die Aufholjagd ist mit zusätzlichen Hürden versehen, die nicht umgegangen werden können.
 
- Die immer größer werdenden Anforderungen an faire, sozial verantwortliche und umweltschonende Produktion und Verarbeitung haben ihren Preis. Dieser darf nicht nur auf die Bauern und Arbeiter abgewälzt werden, sondern muss fair über die ganze Wertschöpfungskette inklusive der Konsumenten verteilt werden. Die tiefen Rohstoffpreise zeigen, dass dies oft noch nicht der Fall ist. Das ist problematisch, denn es führt – gerade in der Kautschukindustrie, in der mehr als 80 Prozent der globalen Produktion von Kleinbauern erbracht wird – dazu, dass Bauern auf andere, lukrativere Agrarrohstoffe ausweichen.

- Kautschuk wird zwar an den Börsen und Rohstoffmärkten gehandelt und die dort fixierten Preise sind maßgebend für den ganzen Kautschukmarkt. Da jedoch die meisten Produzenten und Verarbeitungsfabriken einen möglichst hohen Anteil ihrer Produktion im Rahmen von individuellen, langfristigen Lieferverträgen direkt an große Verbraucher verkaufen, wird ein viel zu kleiner Anteil am Gesamtvolumen preisbeeinflussend an den Rohstoffmärkten gehandelt. Weil nicht die gesamte Angebots- und Nachfragesituation auf die Preise wirkt, resultieren daraus verfälschte und oft zu tiefe Kautschukpreise für die Bauern und Produzenten.

- Die mit dem Klimawandel einhergehenden Auswirkungen auf die Kautschukindustrie gehen weit über die gesellschaftlichen Forderungen nach größtmöglicher Umweltverträglichkeit hinaus. Die Produktion von Kautschuk, welche die Basis der gesamten Kautschukindustrie bildet, ist direkt vom Klimawandel betroffen. Angefangen von den Veränderungen der klimatischen Verhältnisse per se an einem Ort – gestern noch ideal, morgen vielleicht nicht mehr – über deutlich längere Trockenzeiten mit höheren Temperaturen bis hin zu viel intensiveren Unwetterphasen sind je nach Region Kautschukproduzenten gefordert wie nie zuvor. Das Spektrum der Lösungsansätze und Herangehensweisen für diese Herausforderungen ist vielseitig. Eine wichtige Bedeutung kommt dabei der Agroforstwirtschaft zu, in deren Mittelpunkt die Kombination von agrar- und forstwirtschaftlicher Produktion steht. Auf demselben Land wird die Produktion von Kautschuk ergänzt durch die Produktion von Kautschukholz und wo sinnvoll zusätzlich durch den Anbau eines weiteren landwirtschaftlichen Produkts (z. B. Bananen oder Papaya). Ebenfalls empfehlenswert, sobald Kautschukplantagen ein gewisses Alter haben, ist die Nutztierhaltung auf demselben Land. Die systematische Agroforstwirtschaft führt einerseits zu vielseitigen, robusten und resistenten Pflanzen- und Forstplantagen, welche durch eine erweiterte Schattengebung zu lokal tieferen Temperaturen und höherer Luftfeuchtigkeit führen. Andererseits verbessert die breitere Produktionspalette die Einkommenssituation des Bauern und Produzenten respektive reduziert sein Risiko, nur von einem Rohstoff abhängig zu sein.

- Die Verantwortung und Aufgabe der Kautschukproduktion gegenüber industriellen Verbrauchern und Konsumenten (Auto- und Reifenindustrie, Gesundheitswesen etc.) ist enorm. Ohne Zweifel muss diese Aufgabe unter Einbezug und Berücksichtigung der zunehmenden Herausforderungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit, Klimawandel, Digitalisierung und Globalisierung erfüllt werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Grund- und Kernaufgabe, nämlich die jährlich um drei bis fünf Prozent wachsende Kautschuknachfrage (derzeit knapp 30 Millionen Tonnen), die es zu befriedigen gilt, für sich selbst schon eine immense Herausforderung darstellt. Nach dem Corona-Zusammenbruch ist beim einsetzenden Wiederaufschwung sogar davon auszugehen, dass die abzudeckende Nachfrage kurzfristig um mehr als zehn Prozent höher sein wird als im langjährigen Durchschnitt.
 
Zusammenfassend darf festgestellt werden, dass die Kautschukindustrie mit ihren Rohstoffen einerseits und ihren Industrie- und Konsumerprodukten andererseits wie kaum eine andere Industrie mit der Gesellschaft und der Wirtschaft vernetzt ist. Der WRS 2021 hat gezeigt, dass sich die Kautschukindustrie der Verantwortung, die mit dieser zentralen Rolle einhergeht, nicht nur bewusst ist, sondern auch jede verfügbare Möglichkeit nutzt, dieser Verantwortung auch in Zukunft gerecht zu werden.

14.06.2021 - Zum Marktreport Q2-4-2021